Esken gibt SPD-Vorsitz ab – neuer Ausschussposten geplant

Vom Chefsessel zum Ausschuss: Wie es für Saskia Esken nach dem SPD-Parteitag weitergeht
Eine Zäsur mit Nachklang
Berlin. Saskia Esken zieht sich zurück – zumindest ein Stück weit. Die Co-Vorsitzende der SPD, die gemeinsam mit Lars Klingbeil das Ruder in stürmischen Zeiten hielt, wird beim Parteitag im Juni nicht erneut kandidieren. Doch wer jetzt glaubt, die 64-Jährige verabschiede sich sang- und klanglos aus der Bundespolitik, irrt gewaltig.
Nach Informationen der SPD plant die SPD-Fraktion, Esken zur Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Bildungs- und Familienpolitik zu machen. Ein Amt mit Gewicht, das sie zwar aus der Parteispitze herausholt, ihr jedoch weiterhin politische Relevanz sichert.
Abschied oder Aufbruch?
Warum diese Veränderung? Warum jetzt? Esken selbst hatte vergangene Woche auf die zunehmenden Anfeindungen gegen ihre Person hingewiesen – ein Phänomen, das in Zeiten polarisierten Diskurses leider kein Einzelfall mehr ist. Doch auch parteiinterne Stimmen warfen ihr zuletzt fehlende Durchsetzungskraft vor.
Gerade in den Koalitionsverhandlungen mit der Union sei sie, so der Vorwurf, hinter ihrem Co-Vorsitzenden Klingbeil zurückgeblieben. Ein „blasser Auftritt“, hieß es. Und auch Klingbeil blieb nicht verschont – ein „unanständiger Umgang“ mit Esken wurde ihm attestiert. Ein Schatten fiel also auf beide Gesichter der Parteispitze.
Ausschuss statt Abstellgleis?
Doch was bedeutet ein Ausschussvorsitz tatsächlich? Wer glaubt, Esken werde aufs politische Abstellgleis geschoben, unterschätzt die Bedeutung dieses Amts. Ausschussvorsitzende sind keine Statisten – sie bestimmen die Tagesordnungen, leiten die Debatten, gestalten mit. Gerade in einem Ausschuss für Bildung und Familie – Themen, die nicht nur gesellschaftspolitisch, sondern auch wahlentscheidend sind.
Rhetorisch gefragt: Wird Esken hier zur stillen Strategin im Hintergrund, zur Impulsgeberin für die Generation von morgen?
Die neue SPD-Besetzung: Strategie oder Signal?
Die SPD beansprucht insgesamt fünf Ausschussvorsitze. Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach soll künftig eine neue Rolle spielen – er soll dem Ausschuss für Forschung, Technologie und Raumfahrt vorstehen. Eine bemerkenswerte Rochade, die zeigt: Die SPD sortiert sich neu, sucht nach inhaltlicher Tiefe statt nur medialem Getöse.
Der neue Bundestag zählt 24 ständige Ausschüsse – einen weniger als zuvor. Die Vergabe der Vorsitzposten folgt dabei einem komplexen Proporzsystem. Doch eines bleibt klar: Die demokratische Mitte zeigt auch diesmal der AfD die kalte Schulter – kein Vorsitz für die rechtsextreme Partei, trotz erfolgloser Klage vor dem Bundesverfassungsgericht.
ine politische Reise – mit neuem Kurs
Saskia Esken verlässt die große Bühne – aber nicht die Arena. Ihr Rückzug aus der Parteispitze mag von Kritik begleitet sein, doch ihr möglicher Wechsel an die Spitze eines Bundestagsausschusses zeigt: Die SPD baut weiter auf sie.
Ein Neuanfang? Vielleicht. Ein Rückzug? Sicher nicht.
Es bleibt spannend, ob Esken in dieser neuen Rolle aufblüht – und vielleicht leiser, aber nachhaltiger wirkt als je zuvor.
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