Trump verschiebt EU-Zölle auf den 9. Juli

Trump verschiebt EU-Zölle auf den 9. Juli
Trump bestätigt Verlängerung von EU-Zollerleichterungen bis 9. Juli © Presse Online GmbH

Trump verlängert EU-Zollerleichterungen bis 9. Juli – Handelskrieg vorerst vertagt

Ein Telefonat, das Millionen rettet?

Im transatlantischen Handelsstreit hat US-Präsident Donald Trump überraschend angekündigt, die ursprünglich für den 1. Juni geplanten Strafzölle auf EU-Waren in Höhe von 50 % bis zum 9. Juli auszusetzen. In Washington sprach Trump von einem „sehr netten Telefonat“ mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen – eine diplomatische Geste mit wirtschaftlicher Sprengkraft.

Von der Leyen ruft an – Trump lenkt ein

Der Hintergrund: Die EU hatte in den letzten Wochen massiv Druck aufgebaut, um die angedrohten Zölle auf Autos, Maschinen, Agrarprodukte und weitere Exportgüter noch abzuwenden. In einem direkten Telefonat am Sonntag konnte von der Leyen offenbar überzeugen. Sie sprach später von einem „guten Gespräch“ – Trump nannte es „very nice“.

Die geplante Maßnahme hätte europäische Exporte in Milliardenhöhe betroffen – besonders die deutsche Automobil- und Maschinenbauindustrie. Mit dem Aufschub gewinnen beide Seiten Zeit. Doch der Konflikt ist nur vertagt, nicht gelöst.

Was steckt hinter Trumps Strategie?

Trump liebt den Druck. Die Ankündigung der Zölle – und jetzt deren befristete Aussetzung – passt ins bekannte Muster des „Deals durch Druck“. Für seine Wählerschaft sendet er das Signal: Ich kämpfe für amerikanische Interessen. Für die EU bedeutet das: Zittern bis zum Sommer.

Die Fristverlängerung bis 9. Juli könnte auch politisch motiviert sein. Sie fällt in eine Phase intensiver Wahlkampfvorbereitungen in den USA und wichtiger wirtschaftlicher Weichenstellungen in Europa. Trumps Ziel: Maximale Hebelwirkung mit minimalem Einsatz.

Folgen für Europa – und für den Weltmarkt

Die Wirtschaftsverbände atmen vorerst auf. Doch die Unsicherheit bleibt. Unternehmen zögern mit Investitionen, Lieferketten bleiben angespannt, und das Vertrauen in stabile transatlantische Handelsbeziehungen nimmt weiter Schaden. Besonders für exportstarke Länder wie Deutschland ist das gefährlich.

Experten warnen: Sollte Trump am 9. Juli Ernst machen, drohen ein neuer Zollkrieg und Milliardenverluste – nicht nur für Europa, sondern auch für US-Unternehmen, die auf EU-Vorprodukte angewiesen sind.

Nur Aufschub, kein Frieden

Die Verlängerung der Zollerleichterungen durch Trump ist eine willkommene Atempause – mehr nicht. Die EU muss sich auf harte Verhandlungen einstellen und Alternativen für sensible Exporte prüfen. Der 9. Juli wird zur nächsten Zitterpartie für Europas Wirtschaft.

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Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und AFP

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