Proteste beim ESC 2025: Israels Auftritt in Basel eskaliert

Proteste beim ESC 2025: Israels Auftritt in Basel eskaliert
Eurovision Song Contest - Zwischenfall am Rande von Israels Auftritt © Presse Online GmbH

ESC wird zur Bühne politischer Spannungen – Proteste, Farbe, Polizei und ein Auftritt, der alles verändert

Wenn Musik zur Nebensache wird: Der ESC zwischen Bühne und Barrikade

Kann Musik Brücken bauen, wenn die Welt in Flammen steht? Der Eurovision Song Contest (ESC) in Basel hätte ein Fest der Vielfalt und Einheit werden sollen – doch stattdessen wurde er zum Spiegel der politischen Spannungen im Nahen Osten. Während auf der Bühne Yuval Raphael für Israel sang, versuchten Aktivisten, mit roter Farbe ein Zeichen zu setzen. Im Publikum vermischten sich Jubel und Buhrufe. Draußen marschierten Hunderte durch die Basler Innenstadt, riefen Parolen, forderten Boykott – und die Polizei bereitete den Wasserwerfer vor.

Was bleibt von einem Abend, der als musikalisches Highlight geplant war und nun Schlagzeilen mit ganz anderen Tönen schreibt?

Bühne des Protests: Zwischen Applaus und Farbeimern

Es war ein Moment, der alles veränderte: Während Yuval Raphael mit dem Song „New Day Will Rise“ die Bühne betrat, stiegen die Emotionen im Saal – nicht nur wegen der Musik. Am Ende ihres Auftritts versuchten zwei Personen, die Absperrung zu überwinden. Sie warfen rote Farbe, die symbolisch an Blut erinnern sollte. Ein Crew-Mitglied wurde getroffen, blieb aber unverletzt. Die Aktivisten wurden schnell abgeführt, doch der Zwischenfall hallte nach.

Im Publikum: Israel-Flaggen, Palästina-Flaggen, Applaus, Pfiffe. Ein Mikrokosmos des Weltgeschehens, zusammengedrängt in einer Konzerthalle. Der ESC war schon immer politisch – doch selten so aufgeladen wie an diesem Abend.

Aufmarsch vor den Toren: Basel im Ausnahmezustand

Während auf der Bühne weitergetanzt wurde, zog draußen eine andere Parade durch die Straßen. Rund 500 Menschen protestierten gegen Israels Teilnahme – friedlich, aber bestimmt. Ihre Botschaft war klar: Keine Bühne für Kriegsparteien.
Die Polizei riegelte die Innenstadt ab, kontrollierte Personen, stellte sich mit Wasserwerfer in Position. Fackeln mit farbigem Rauch tauchten Basel in eine gespenstische Szenerie. Sprechchöre hallten durch die Straßen: „Schande über Euch“, „Freiheit für Palästina“, „Boykottiert Basel“.

Ob man es will oder nicht: Der ESC ist längst mehr als ein Gesangswettbewerb. Er ist Bühne und Bühne zugleich – für Musik, für Emotionen, für politische Botschaften.

Die Sängerin, der Krieg und eine überlebte Hölle

Yuval Raphael steht inmitten dieses Sturms. Ihre Geschichte ist mehr als ein Lied. Sie überlebte das Nova-Musikfestival, als Hamas-Terroristen im Oktober 2023 ein Massaker verübten. Stundenlang versteckte sie sich unter Leichen, während draußen das Grauen tobte. Heute steht sie auf einer ESC-Bühne – und wird ausgebuht.

Ist das gerecht? Oder unvermeidbar in einer Welt, in der Politik und Pop nicht mehr voneinander zu trennen sind? Raphael lächelte am Ende ihres Auftritts – ein starkes Bild. Aber auch ein stilles Statement?

Zwischen Eskalation und Eskapismus: Was bleibt vom ESC in Basel?

Die politische Dimension des ESC ist nicht neu. Schon 2024 in Malmö war Israel Ziel massiver Proteste. Doch Basel 2025 zeigte, wie sehr geopolitische Krisen das kulturelle Miteinander überschatten können. Und gleichzeitig: Wie sehr Musik Menschen emotional bewegt – im Positiven wie im Negativen.

Die Frage, die bleibt: Wie viel Politik verträgt ein Musikwettbewerb?
Oder: Wie viel Musik brauchen wir, um die Politik überhaupt noch auszuhalten?

Zwischen Hoffnung, Protest und öffentlicher Bühne

Der ESC in Basel wurde zur Gratwanderung zwischen Kultur und Krise. Er zeigte, wie verletzlich unser Streben nach Einheit in einer zerrissenen Welt ist – aber auch, wie groß die Kraft von Kunst sein kann. Vielleicht war „New Day Will Rise“ nicht nur ein Lied, sondern eine leise Hoffnung. Eine, die wir dringender brauchen denn je.

💬 Was denkst du?

War der ESC der richtige Ort für politische Statements – oder sollte Musik ein geschützter Raum bleiben?
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Verwendete Quellen
  • esc-kompakt.de

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