Deutsche Finanzhilfen in Nigeria – Wofür wird das Geld eingesetzt?

Deutsche Finanzhilfen in Nigeria – Wofür wird das Geld eingesetzt?
Jacht und Luxus-SUV – Nigerias Präsident sorgt mit Millionenausgaben für Ärger in der Bevölkerung

Deutsche Entwicklungshilfe an Nigeria: Kontroverse um Fahrzeugkäufe für Nationalversammlung und Präsidentenyacht

640 Millionen Euro für die Entwicklung Nigerias: Spiegelbericht über Jacht und Luxus-SUV des Präsidenten

Die neuesten Berichte aus Nigeria, einem Land mit einer Bevölkerung von über 230 Millionen Menschen, sorgen für Aufsehen. Bola Tinubu, der frischgebackene Präsident des Landes, hat sich entschieden, jedem der 460 Parlamentarier einen Toyota Prado im Wert von 138.000 Euro zukommen zu lassen. Diese großzügige Geste beläuft sich insgesamt auf 63,48 Millionen Euro aus den Staatskassen. Ein bemerkenswertes Geschenk, besonders vor dem Hintergrund, dass 40 Prozent der Bevölkerung unterhalb der nationalen Armutsgrenze leben und die durchschnittliche Lebenserwartung nur 53 Jahre beträgt.

Verwendet Deutschland Steuergelder für Luxus-SUVs?

Die Nachrichtenagentur AP hat berichtet, dass Tinubu ursprünglich 5,63 Millionen Euro für die Renovierung der Präsidenten-Yacht vorgesehen hatte. Nach Protesten wurde dies jedoch in „Stipendien für Studenten“ umgewandelt. Dennoch bleibt die Frage offen, ob solche Ausgaben in einem Entwicklungsland gerechtfertigt sind, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Deutschland jährlich mehr als 500 Millionen Euro an Entwicklungshilfe an Nigeria überweist.

Es überrascht nicht, dass diese Nachricht auf sozialen Medien heftige Kritik hervorruft. Ein deutscher User auf Twitter merkte an, dass der Kauf von Luxus-SUVs für nigerianische Politiker wohl kaum als angemessene Verwendung von Entwicklungshilfe betrachtet werden kann.

Die Thematik der Verantwortung

Es stellt sich hier die grundlegende Frage, ob Geberländer wie Deutschland nicht eine bestimmte Verantwortung dafür tragen sollten, wie ihre Entwicklungshilfegelder eingesetzt werden. Es entspricht wohl kaum dem Willen der Steuerzahler, wenn ihre finanziellen Mittel für Luxus-SUVs und Präsidenten-Yachten verwendet werden, während ein erheblicher Teil der Bevölkerung weiterhin in Armut lebt.

Es ist an der Zeit, dass die politischen Entscheidungsträger in Deutschland diese Frage ernsthaft in Betracht ziehen und die Verwendung ihrer Entwicklungshilfe kritisch überprüfen. Nur auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass die finanziellen Mittel tatsächlich dorthin gelangen, wo sie am dringendsten benötigt werden, und nicht in den Händen der politischen Elite versickern.

 

PSM.Media- Nachrichtenagentur, Foto: Bola Tinubu © Britannica