US-amerikanische E-Auto-Start-up Canoo stellt Betrieb ein

US-amerikanische E-Auto-Start-up Canoo stellt Betrieb ein
Systembild: Das E-Auto-Start-up Canoo ist insolvent © IStock

US-E-Auto-Start-up Canoo meldet Insolvenz an

Das US-amerikanische E-Auto-Start-up Canoo ist zahlungsunfähig. Trotz vielversprechender Anfangserfolge und Großaufträge wie einer Bestellung der Supermarktkette Walmart musste das Unternehmen Insolvenz nach Chapter 7 anmelden. Ein Konkursverwalter wird die Abwicklung und die Verteilung des Erlöses an die Gläubiger überwachen. Canoo reiht sich damit in eine wachsende Liste von E-Auto-Start-ups ein, die in den letzten Jahren gescheitert sind.

Der Absturz von Canoo: Von Innovation zur Insolvenz

Gegründet 2019 von erfahrenen Automanagern, hatte Canoo große Pläne: Ein rein elektrischer siebensitziger Van und ein Kleintransporter sollten die Elektromobilität revolutionieren. Ursprünglich wollte das Unternehmen Fahrzeuge nicht verkaufen, sondern per Abonnement anbieten. Doch trotz vielversprechender Konzeptfahrzeuge scheiterte der Plan. Finanzielle Engpässe und mangelnde Investitionen führten schließlich zur Insolvenz.

Gescheiterte Visionen: Weitere E-Auto-Start-ups im Abwärtsstrudel

Canoo ist kein Einzelfall. In den letzten Jahren sind viele ambitionierte E-Auto-Start-ups gescheitert oder kämpfen ums Überleben. Hier ein Überblick:

Fisker Automotive

Das US-Unternehmen brachte mit dem Fisker Karma eines der ersten Luxus-Elektroautos auf den Markt. Produktionsprobleme und finanzielle Engpässe führten 2013 zur Insolvenz. Nach einer Neuausrichtung und der Vorstellung eines neuen Elektro-SUVs namens Ocean ging Fisker erneut pleite.

Sono Motors

Das Münchner Start-up wurde durch das Solarmodell Sion bekannt. Solarpanels auf der Karosserie sollten das Fahrzeug nachhaltig machen. Doch hohe Produktionskosten und mangelndes Kapital führten 2023 zur Insolvenz. Die Serienfertigung wurde aufgegeben.

e.Go Mobile

Das Aachener Unternehmen entwickelte den kompakten Elektroflitzer e.Go Life. Nach einer Insolvenz 2020 konnte die Produktion unter neuer Führung wieder aufgenommen werden. Doch Anfang 2024 meldete das Nachfolgeunternehmen Next.e.Go erneut Insolvenz an und wurde liquidiert.

Faraday Future

Der ambitionierte Tesla-Konkurrent aus den USA hatte hohe Entwicklungs- und Marketingkosten. Mehrere Rettungsversuche hielten das Unternehmen am Leben, doch die Zukunft bleibt unsicher.

Byton

Das chinesische Start-up beeindruckte mit futuristischen Designs und innovativen Infotainment-Systemen. Die Covid-19-Pandemie und finanzielle Probleme führten 2020 zur Insolvenz.

Nikola Motors

Bekannt durch Elektro- und Wasserstoff-Lkw geriet Nikola nach Betrugsvorwürfen in die Kritik. Viele Projekte wurden eingestellt, und die finanzielle Lage bleibt angespannt.

Warum scheitern so viele E-Auto-Start-ups?

Die Elektromobilität erfordert immense finanzielle Ressourcen für Forschung, Entwicklung und Produktion. Fehlendes Engagement von Investoren, überambitionierte Ziele und unerwartete wirtschaftliche Herausforderungen wie die Pandemie trugen zum Scheitern vieler Start-ups bei. Auch Canoo musste diesen Herausforderungen letztlich Tribut zollen.

Fazit: Die Zukunft der E-Auto-Start-ups

Das Scheitern von Canoo und anderen zeigt die Risiken in der Elektromobilitätsbranche auf. Doch es unterstreicht auch, wie entscheidend nachhaltige Finanzierung und realistische Zielsetzungen sind. Trotz der Herausforderungen bleibt die Elektromobilität ein zukunftsträchtiger Markt – aber nur für Unternehmen, die aus den Fehlern der Vergangenheit lernen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SP-X