137 neue Windräder in Sachsen-Anhalt in Planung

137 neue Windräder in Sachsen-Anhalt in Planung
Ausbau der Erneuerbaren Energien (Systembild) © IStock

Erneuerbare Energien in Sachsen-Anhalt: Ausbau der Windkraft nimmt Fahrt auf

Halle. Sachsen-Anhalt treibt den Ausbau der Erneuerbaren Energien erneut mit Nachdruck voran. Bis 2027 planen Investoren, 137 neue Windkraftanlagen zu errichten. Diese Zahlen stammen aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur, wie das Energieministerium Sachsen-Anhalt der Mitteldeutschen Zeitung mitteilte. Energieminister Armin Willingmann (SPD) betont: „Mit Erneuerbaren leisten wir nicht nur einen notwendigen Beitrag zum Klimaschutz. Wir machen uns zugleich energiepolitisch unabhängiger und stärken die Versorgungssicherheit.“

Ein rasanter Zuwachs trotz Herausforderungen

Im Jahr 2023 wurden in Sachsen-Anhalt nur 17 neue Windkraftanlagen errichtet, doch 2024 stieg diese Zahl auf 46. Ein beachtlicher Teil dieser Entwicklung entfällt auf den Landkreis Stendal mit 20 neuen Anlagen und den Burgenlandkreis mit 10. Diese Dynamik zeigt, dass die Branche wieder an Fahrt aufnimmt – trotz Herausforderungen wie Genehmigungsverfahren und Bürgerprotesten.

Ein Großteil der neuen Projekte resultiert jedoch aus sogenanntem Repowering. Dabei werden alte Windkraftanlagen durch leistungsstärkere, effizientere Modelle ersetzt. So hat Sachsen-Anhalt im Jahr 2024 netto zwar 12 Windräder „verloren“, konnte jedoch die Leistung der Anlagen um 176,6 Megawatt steigern. Zum Vergleich: Während die 46 neu errichteten Windräder durchschnittlich 5,4 Megawatt leisten, lagen die abgebauten Anlagen bei lediglich 1,2 Megawatt.

Versorgungssicherheit und Klimaschutz im Fokus

Die geplanten 137 neuen Anlagen stellen einen wichtigen Schritt dar, um die ehrgeizigen Klimaziele des Landes zu erreichen. Minister Willingmann hebt hervor, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht nur einen Beitrag zur Dekarbonisierung leistet, sondern auch eine Antwort auf geopolitische Abhängigkeiten und Energiekrisen bietet.

Mit der steigenden Bedeutung von Windenergie nimmt auch die Integration dieser in das Stromnetz an Relevanz zu. Sachsen-Anhalt plant daher, parallel zur Installation neuer Anlagen auch in Speichertechnologien und die Netzstabilität zu investieren. Dies ist essenziell, um Überschüssigen Strom zu speichern und eine konstante Energieversorgung sicherzustellen.

Regionale Schwerpunkte und wirtschaftliche Impulse

Die Landkreise Stendal und Burgenlandkreis fungieren als Vorreiter beim Ausbau der Windkraft. Ihre geografischen und infrastrukturellen Vorteile werden optimal genutzt, um die Energiewende voranzutreiben. Darüber hinaus generiert der Ausbau der Windkraft wirtschaftliche Impulse für die Region – von der Schaffung neuer Arbeitsplätze bis hin zu Aufträgen für lokale Unternehmen.

Ausblick: Ein starkes Signal für die Energiewende

Mit den aktuellen Ausbauplänen sendet Sachsen-Anhalt ein starkes Signal für die Energiewende in Deutschland. Die Kombination aus Repowering und neuen Projekten zeigt, dass Effizienz und Wachstum Hand in Hand gehen können. Investitionen in moderne Technologie, gekoppelt mit politischen Unterstützungsmaßnahmen, schaffen die Grundlage, um langfristig eine nachhaltige Energieversorgung zu sichern.

Verwendete Quellen
  • Mitteldeutsche Zeitung