Jemen: US-Streitkräfte setzen ihre Angriffe auf Huthis fort

Jemen: US-Streitkräfte setzen ihre Angriffe auf Huthis fort
US-Armee fliegt schwere Angriffe gegen die islamistischen Huthis im Jemen (Systembild) © IStock

Eskalation im Jemen: US-Luftangriffe gegen Huthi-Miliz sorgen für Spannungen

Die Spannungen im Nahen Osten nehmen erneut zu: Die US-Armee hat ihre Angriffe gegen die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen fortgesetzt. Mit präzisen Luftschlägen sendet Washington eine unmissverständliche Botschaft: Angriffe auf internationale Schiffe im Roten Meer werden nicht toleriert. Doch die Huthis lassen sich davon nicht einschüchtern. Sie sprechen von Vergeltung und behaupten, einen US-Flugzeugträger attackiert zu haben. Steht die Region vor einer neuen Eskalationsstufe?

Heftige Luftangriffe und Drohnenabschüsse

Das US-Zentralkommando Centcom bestätigte die jüngsten Militäroperationen in einer kurzen Mitteilung auf der Plattform X. Ohne Details zu nennen, hieß es lediglich, dass die Einsätze andauern. Jemenitische Quellen meldeten jedoch massive Angriffe in der Region um die Hafenstadt Hudaida, einer strategisch wichtigen Drehscheibe für den Huthi-Nachschub.

Arabische Medien berichten, dass bereits 53 Menschen bei den Luftangriffen getötet wurden. Verteidigungsminister Pete Hegseth bezeichnete die Offensive als „unmissverständliche Warnung“ an die Huthis und deren Unterstützer in Teheran. Die Botschaft aus Washington ist klar: „Hören die Angriffe auf Schiffe auf, enden unsere Luftschläge.“

Neben den gezielten Bombardements wurden auch elf Drohnen abgeschossen, die offenbar in Richtung des US-Flugzeugträgers „Harry S. Truman“ unterwegs waren. Eine Rakete, die von den Huthis abgefeuert wurde, versagte im Flug und stürzte ins Meer. Laut Pentagon stellte sie keine Bedrohung dar, weshalb keine Abwehrmaßnahmen ergriffen wurden.

Die Huthis schlagen zurück

Doch die Huthis zeigen sich unbeeindruckt. Ihr Sprecher Jahia Saree verkündete am Sonntag, dass ein „Vergeltungsschlag“ auf einen US-Flugzeugträger im Roten Meer geführt worden sei. Ganze 18 Raketen und eine Drohne seien zum Einsatz gekommen. Ob diese Behauptung der Wahrheit entspricht? Washington hat sich dazu bislang nicht geäußert.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 attackiert die Huthi-Miliz immer wieder Schiffe im Roten Meer und angrenzenden Gewässern. Ihr erklärtes Ziel: „Solidarität mit den Palästinensern“. Nach einer kurzen Waffenruhe kündigten die Extremisten kürzlich neue Angriffe an – diesmal auch im Arabischen Meer und in der strategisch wichtigen Meerenge von Bab al-Mandab.

Trump droht mit „höllischer Gewalt“

Die Eskalation löst auch in Washington härtere Töne aus. Ex-Präsident Donald Trump, der auf seiner Plattform Truth Social stets Klartext spricht, kündigte an, dass „die Huthi-Terroristen“ von nun an mit „überwältigender tödlicher Gewalt“ konfrontiert werden. Sein Ultimatum: „Eure Zeit ist abgelaufen. Entweder ihr stoppt eure Angriffe sofort, oder die Hölle bricht los.“

Gleichzeitig richtete Trump eine deutliche Warnung an den Iran: Sollte Teheran die Huthis weiter unterstützen, würde die US-Regierung „vollständige Rechenschaft“ einfordern – und dabei „nicht nett sein“.

Huthi-Führer auf der Flucht

Die anhaltenden Luftangriffe setzen die Huthi-Führung unter Druck. Laut Berichten des saudischen Nachrichtensenders Al-Arabija haben hochrangige Mitglieder der Miliz die Hauptstadt Sanaa verlassen und sich in ländliche Gebiete zurückgezogen. Augenzeugen berichteten von heftigen Explosionen und dichten Rauchwolken über der Stadt.

Die Vereinten Nationen reagierten besorgt und riefen sowohl die USA als auch die Huthis zur Deeskalation auf. UN-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte die erneuten Luftangriffe ebenso wie die anhaltenden Angriffe der Huthis auf die internationale Schifffahrt.

Steht eine direkte Konfrontation mit dem Iran bevor?

Die Situation im Jemen ist längst kein regionaler Konflikt mehr, sondern ein geopolitischer Krisenherd. Die USA wollen verhindern, dass der Iran seine Einflusssphäre ausweitet, während Teheran seine „Achse des Widerstands“ weiter stärkt. Die Frage ist nicht mehr, ob der Konflikt weiter eskaliert – sondern wie weit.

Bleibt es bei gezielten Militäroperationen? Oder droht eine direkte Konfrontation zwischen Washington und Teheran? Die kommenden Tage könnten entscheidend sein.

Verwendete Quellen
  • saba.ye