Istanbul bebt: Warnung vor dem „Big One“ – Experten alarmiert

Erdbeben der Stärke 6,2 erschüttert Istanbul – Experten warnen: „Das große Beben steht noch bevor“
Wenn der Boden bebt: Istanbul im Ausnahmezustand
Es war 12:49 Uhr Ortszeit, als in Istanbul plötzlich der Boden erzitterte. In Sekunden verwandelte sich die pulsierende Millionenmetropole in einen Ort angespannter Stille – dann folgte Panik. Menschen rannten aus ihren Wohnungen, blieben auf Straßen und Plätzen stehen, starrten in den Himmel, als könnten sie dort eine Antwort finden. Ein Erdbeben der Stärke 6,2, so das Helmholtz-Zentrum für Geoforschung (GFZ) in Potsdam, hatte die Region erfasst – und mit ihr die kollektive Erinnerung an vergangene Katastrophen.
Istanbul in der Gefahrenzone: 1,5 Millionen Gebäude sind erdbebengefährdet
Ist dieses Beben ein Vorbote des lange befürchteten „Big One“? Geologen wie Okan Tüysüz schlagen Alarm. Die Nordanatolische Verwerfung, eine der aktivsten Bruchzonen der Erde, liegt direkt vor den Toren der Stadt. Ein großes Beben mit einer Magnitude von 7 oder mehr gilt nicht nur als möglich, sondern als überfällig.
Der türkische Städtebauminister Murat Kurum machte zuletzt deutlich, wie groß das Risiko ist: 1,5 Millionen Wohnungen und Gewerbeeinheiten in Istanbul gelten als akut gefährdet – das ist fast jeder dritte Bau.
Marmarameer bebt weiter: Zahlreiche Nachbeben erschüttern die Region
Nach dem Hauptstoß meldete der türkische Katastrophendienst Afad mehrere Nachbeben zwischen Stärke 4 und 5, alle mit Epizentren im Marmarameer. Dass dies erst der Anfang sein könnte, will derzeit niemand ausschließen. Der Untergrund bleibt unruhig – genauso wie die Menschen, die darin leben.
„Wir wissen, dass das große Beben kommt. Wir wissen nur nicht wann“, sagt eine ältere Frau, die mit Decke und Wasserflasche im Stadtpark ausharrt – aus Angst, zurück in ihre Wohnung zu gehen.
Erdbeben gehören zum Alltag – aber der Schock sitzt tief
Die Türkei ist seismisch hochaktiv. Im Februar 2023 hatte ein verheerendes Beben der Stärke 7,8 den Südosten der Türkei und den Norden Syriens erschüttert. Das Ergebnis: über 50.000 Tote, zehntausende Verletzte, zerstörte Städte. Auch wenn das aktuelle Beben vergleichsweise glimpflich verlief – die psychologischen Narben sind tief.
Istanbul lebt mit der Gefahr – doch vorbereitet ist die Stadt kaum. Viele Gebäude entsprechen nicht den heutigen Sicherheitsstandards. Und selbst neue Bauten halten oft nur auf dem Papier dem Druck der Natur stand.
Was jetzt zählt: Wachsamkeit, Vorbereitung und offener Dialog
Was also tun in einer Stadt mit über 16 Millionen Einwohnern, die auf dem sprichwörtlichen Pulverfass sitzt? Mehr als je zuvor sind nun Aufklärung, bauliche Sicherheit und Notfallpläne gefragt. Die Behörden rufen zur Ruhe auf – aber auch zur Vorsorge. Denn jeder Tag ohne das „große Beben“ ist ein gewonnener Tag der Vorbereitung.
Istanbul zittert – und mit ihr die ganze Welt
Erdbeben sind keine abstrakte Naturgewalt – sie sind Realität. Spürbar, sichtbar, hörbar. Und sie stellen uns vor die Frage: Wie verletzlich ist unsere Welt wirklich?
🌍 Jetzt ist der Moment, gemeinsam hinzusehen.
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- APA