Hackerangriff stürzt Recyclingfirma Eu-Rec in die Insolvenz

Hackerangriff stürzt Recyclingfirma Eu-Rec in die Insolvenz
Eine Recyclingfirma in Hermeskeil in Rheinland-Pfalz hat Insolvenz anmelden müssen, weil sie Opfer eines Hackerangriffs wurde © Presse Online GmbH

Nach Hackerangriff: Traditionsfirma Eu-Rec aus Rheinland-Pfalz meldet Insolvenz an – doch es gibt Hoffnung

Wenn die digitale Welt zur größten Bedrohung wird

Wie schnell kann ein scheinbar stabiles Unternehmen ins Wanken geraten? Für die Eu-Rec GmbH aus Hermeskeil wurde diese Frage traurige Realität. Ein Hackerangriff auf die digitale Infrastruktur der renommierten Recyclingfirma sorgte dafür, dass der Betrieb ins Stocken geriet – und letztlich der Schritt vor das Insolvenzgericht Trier notwendig wurde.

Seit über 30 Jahren verarbeitet Eu-Rec Wertstoffe in umweltschonenden Prozessen – eine Erfolgsgeschichte, auf die die Familie mit Stolz blickte. Doch im digitalen Zeitalter reichen wenige Angriffe, um das Fundament eines Unternehmens zu erschüttern wie ein Erdbeben.

Der Angriff auf Eu-Rec: Ein Drama in mehreren Akten

Auf der eigenen Homepage informiert Eu-Rec offen über die dramatische Entwicklung:
Unsere Sicherheitssysteme haben umgehend reagiert, dennoch arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Situation vollständig aufzuklären und zu beheben.

Doch der entstandene Schaden ging tiefer als jede Firewall. Betriebsabläufe wurden massiv gestört, IT-Systeme lahmgelegt, Prozesse kamen ins Stocken – ein fataler Dominoeffekt. Laut dem „Merkur“ war das Unternehmen bereits zuvor durch hohe Energiepreise und schwankende Auftragseingänge unter Druck geraten. Der Hackerangriff war letztlich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Mit 50 Mitarbeitern, die sich tagtäglich für nachhaltiges Recycling engagieren, trifft diese Krise nicht nur die Geschäftsführer, sondern vor allem auch Familien, die auf ihre Arbeitsplätze vertrauen.

Trotz Insolvenz: Aufgeben ist keine Option

Die gute Nachricht: Der Betrieb wird vorerst weitergeführt. Gehälter sind über das Insolvenzgeld abgesichert, und mit Rechtsanwalt Ingo Grünewald wurde ein erfahrener vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Er verfolgt ein klares Ziel:

„Das Unternehmen stabilisieren und tragfähige Perspektiven für die Zukunft entwickeln.“

Auch die Geschäftsführung bleibt kämpferisch:

„Wir sind zuversichtlich, gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter eine tragfähige Lösung zu erarbeiten.“

Könnte die Insolvenz also auch eine Chance sein? Eine Gelegenheit, alte Strukturen aufzubrechen und Eu-Rec in eine neue, digitale Zukunft zu führen?

Ein Weckruf für alle Unternehmen

Der Fall Eu-Rec zeigt eindrucksvoll, wie verwundbar selbst etablierte Mittelständler gegenüber Cyberangriffen sind. In einer Zeit, in der Datenströme genauso wichtig sind wie Materialströme, darf IT-Sicherheit kein Nebenschauplatz sein. Ein Gedanke, der viele Unternehmerinnen und Unternehmer innehalten lassen sollte:
Wie gut sind wir eigentlich vorbereitet?

Aus der Krise eine neue Stärke entwickeln

Auch wenn der Hackerangriff die Eu-Rec GmbH schwer getroffen hat – noch ist nichts verloren. Mit Entschlossenheit, Teamgeist und professioneller Unterstützung könnte das traditionsreiche Familienunternehmen wieder auf die Beine kommen. Und vielleicht sogar stärker denn je.

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