Microsoft Recall gestartet: KI-Screenshots erleichtern Suche

Microsoft startet Recall: Suchhilfe oder Datenschutz-Albtraum?
Erinnern Sie sich noch an die eine Website, das wichtige Dokument oder das perfekte Bild – und finden es einfach nicht mehr? Microsoft will dieses Problem jetzt lösen. Mit der neuen Recall-Funktion, die ab sofort auf Windows-11-PCs verfügbar ist, soll das Wiederfinden alter Inhalte so einfach werden wie das Blättern in einem Fotoalbum. Doch während die Technik begeistert, regt sich auch Widerstand: Datenschützer schlagen Alarm.
Was ist Recall und wie funktioniert es?
Stellen Sie sich vor, Ihr PC hätte ein fotografisches Gedächtnis. Genau das ermöglicht Recall: Im Hintergrund erstellt die Funktion regelmäßig Bildschirmfotos Ihres Desktops und speichert diese lokal in einer Datenbank.
Dank KI-gestützter Computer Vision – die direkt auf dem Gerät über einen modernen NPU-Chip (Neural Processing Unit) verarbeitet wird – können Sie später nach Schlagwörtern suchen und blitzschnell Websites, Dokumente oder Bilder wieder aufrufen.
Wichtig: Ohne NPU läuft nichts – Recall bleibt exklusiv für die neuesten Copilot+-PCs reserviert.
Doch bei all dem Komfort bleibt eine Frage offen: Wie sicher sind unsere Daten wirklich?
Warum Datenschutzbedenken Recall fast gestoppt hätten
Eigentlich wollte Microsoft Recall bereits vor einem Jahr auf den Markt bringen. Aber der Aufschrei war gewaltig: Wird hier heimlich der ganze Bildschirm überwacht?
Die Bedenken waren so massiv, dass Microsoft den Start verschob und das System überarbeitete.
Jetzt verspricht der Konzern:
✅ Alle Daten bleiben lokal auf dem Gerät.
✅ Keine Cloud-Übertragung.
✅ Der Nutzer entscheidet selbst.
Das klingt besser – doch das Misstrauen vieler User bleibt. Schließlich zeigt die Geschichte, dass selbst lokale Daten in die falschen Hände geraten können.
Recall aktivieren oder löschen: Sie haben die Wahl
Microsoft hat gelernt: Recall ist nun ein reines Opt-in-Feature. Nur wer aktiv zustimmt, schaltet die Funktion frei.
Sie möchten Recall nicht nutzen? Kein Problem:
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Öffnen Sie die Windows-Suche und geben Sie „Windows-Features aktivieren oder deaktivieren“ ein.
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Entfernen Sie das Häkchen bei Recall.
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Die Recall-Dateien werden entfernt – allerdings können laut Microsoft einige Reste noch eine Weile auf dem System verbleiben.
Ein kleiner Wermutstropfen – doch für viele dürfte das besser sein als ein dauerhaft aktiver virtueller Beobachter.
Recall – Fluch oder Segen?
Recall bietet eine faszinierende neue Möglichkeit, die eigene Computerhistorie zu durchforsten – beinahe wie eine persönliche Zeitmaschine. Aber wie bei jedem mächtigen Werkzeug gilt: Verantwortung und Kontrolle sind entscheidend.
Ob Sie Recall lieben oder löschen – die Wahl liegt ganz bei Ihnen.
👉 Was denken Sie? Werden Sie die neue Funktion aktivieren oder lieber verzichten? Teilen Sie Ihre Meinung mit uns in den Kommentaren!
- golem.de