Trump kündigt radikalen Medikamentenpreis-Sturz an

Trump greift durch: Medikamentenpreise sollen massiv fallen
Seit Tagen brodelte die Gerüchteküche. Auf seinem Netzwerk Truth Social heizte Donald Trump die Spannung an: Eine „weltbewegende“ Ankündigung stehe bevor. Nun ist klar, worauf der frühere US-Präsident und Präsidentschaftskandidat zielt – und es hat es in sich: Er will die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA radikal senken. Die Rede ist von einem Preisrutsch von bis zu 80 Prozent. Ein politischer Paukenschlag – und ein Frontalangriff auf die mächtige Pharmaindustrie.
Die USA als „Melkkuh der Pharmaindustrie“?
Trump macht keinen Hehl daraus: Für ihn ist der aktuelle Zustand ein Skandal. Warum zahlt ein Amerikaner für das gleiche Medikament ein Vielfaches dessen, was es in Europa kostet? Warum verdient ein Pharmakonzern doppelt – einmal am Produktionsstandort und einmal am teuren US-Markt?
In seinem typischen, direkten Stil nennt Trump die Dinge beim Namen: „Es war immer schwer zu erklären und sehr peinlich.“ Die USA seien lange das Pharma-Sparschwein der Welt gewesen – damit soll nun Schluss sein.
Dekret mit Sprengkraft – Details noch unklar
Am Montag will Trump das angekündigte Dekret unterzeichnen. Der Inhalt: Die Vereinigten Staaten sollen künftig nur noch den niedrigsten internationalen Preis für ein Medikament zahlen – und nicht mehr das Dreifache, wie es aktuell oft der Fall ist.
Ob die Regelung nur für das staatliche Seniorenprogramm Medicare gilt oder auch Privatversicherte betrifft, bleibt offen. Fest steht: Der Vorstoß könnte die Medikamentenlandschaft in den USA nachhaltig verändern – und zugleich für rechtlichen Zündstoff sorgen. Denn: Die Pharmaindustrie dürfte kaum kampflos zusehen, wie ihre Gewinne wegbrechen.
Alte Idee, neuer Anlauf – mit mehr Wucht?
Wer nun ein Déjà-vu hat, liegt richtig. Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte Trump das Prinzip der „Most Favored Nation“ ins Spiel gebracht. Es sah vor, die US-Preise an jene wohlhabender Staaten mit dem günstigsten Medikamentenpreis zu koppeln. Der Plan scheiterte – an Lobbydruck, Gerichten und politischen Widerständen.
Jetzt, im Wahlkampfmodus, scheint Trump fest entschlossen: Dieses Mal soll der Vorstoß Realität werden – notfalls im Alleingang. „Wahlkampfspenden wirken Wunder – aber nicht bei mir.“ Ein Seitenhieb auf die Pharma-Lobby, bei dem Trump einmal mehr auf seine Unabhängigkeit pocht.
Angriff auf Biden – und seine Reformen
Brisant: Trumps Initiative kontert auch ein Prestigeprojekt seines Nachfolgers. Joe Biden hatte 2022 ein Gesetzespaket unterschrieben, das es Medicare erstmals erlaubt, über Medikamentenpreise zu verhandeln – ein Durchbruch nach jahrelangem politischen Stillstand. Doch Trump legt nun die Latte höher – und greift damit direkt in den Werkzeugkasten der Demokraten.
Wahlkampfmunition mit sozialer Sprengkraft
Ob Trumps Dekret rechtlich Bestand hat, ist offen. Doch die politische Wirkung ist schon jetzt enorm. Der Vorstoß zielt auf ein Thema, das Millionen US-Amerikaner bewegt – ihre Gesundheit und ihre Geldbörse. Gelingt es Trump, die Pharmaindustrie tatsächlich zu Preisnachlässen zu zwingen, könnte er viele Wähler auf seine Seite ziehen. Und wenn nicht? Dann bleibt zumindest die Schlagzeile – und ein weiteres Kapitel im populistischen Dauerkampf gegen das Establishment.
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- Nachrichtenagentur AFP