Klingbeil fordert Sparkurs: Haushalt wird zur Bewährungsprobe

Finanzminister Klingbeil macht Druck: Jedes Ressort soll beim Haushalt 2025 spürbar sparen
Berlin. Die Krawatte ist noch frisch gebunden, das Amt gerade übernommen – und doch bleibt keine Zeit für einen sanften Einstieg. Lars Klingbeil, der neue Bundesfinanzminister und SPD-Vorsitzende, schlägt direkt einen entschlossenen Ton an: Es wird gespart. Und zwar überall.
Warum der Druck so hoch ist? Der Haushalt 2025 muss schneller stehen als üblich, denn der alte Bundestag hat keinen verabschiedet – und die Übergangsregelung ist ein dünnes Pflaster für ein Land dieser Größe.
„Zurücklehnen ist keine Option“ – Klingbeils Sparappell an die Ministerien
„Jedes Ressort muss liefern“, mahnt Klingbeil im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Trotz 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur und neuer Spielräume bei der Schuldenbremse sieht der Finanzminister keinen Anlass zur Bequemlichkeit. Im Gegenteil: Die jüngste Steuerschätzung offenbart ein Milliardenloch – über 33 Milliarden Euro fehlen bis 2029.
Klingbeils klare Botschaft: Zukunftsinvestitionen ja, aber keine Haushaltstricksereien. Der Etat müsse „durchgerechnet und in sich konsistent“ sein – ein Statement, das Vertrauen schaffen soll, aber gleichzeitig viele Ressorts unter Zugzwang setzt.
Zwischen Vision und Realität: Investitionen ohne Illusionen
Mit dem neuen Sondertopf will die große Koalition Deutschlands marode Infrastruktur auf Vordermann bringen – Brücken, Schulen, Schienen. Doch wer glaubt, der Geldregen könne auch andere Wünsche finanzieren, irrt. Klingbeil macht unmissverständlich klar: Die Mittel sind zweckgebunden. Keine versteckten Löcherstopfaktionen mehr, wie in den vergangenen Jahren.
Dabei steht der neue Minister unter besonderer Beobachtung: Die Ampel-Regierung ist am Haushaltsstreit zerbrochen – jetzt soll Schwarz-Rot Stabilität bringen. Klingbeils Auftreten lässt keinen Zweifel daran, dass er dieses Versprechen einlösen will.
Mehr als Zahlen: Klingbeil will das SPD-Profil schärfen
Doch es geht um mehr als Geld. Klingbeil nutzt die Bühne auch, um seiner Partei neue Konturen zu geben. Die SPD, so sein Vorwurf, habe ihre Rolle als „Partei der Arbeit“ verloren. Bürgergeld statt Arbeitsplatzsicherung – dieser Eindruck sei weit verbreitet, gerade im Wahlkampf.
„Wir müssen zeigen, dass wir uns um die Menschen kümmern, die sich anstrengen – im Beruf, in der Familie, im Ehrenamt“, so Klingbeil. Die SPD solle wieder Volkspartei sein – nicht wegen der Prozentzahl, sondern wegen ihrer Haltung.
2029 im Blick? Klingbeil bleibt vage – und ehrgeizig
16,4 Prozent – das schlechteste SPD-Ergebnis bei einer nationalen Wahl seit über einem Jahrhundert. Für viele ein Desaster, für Klingbeil ein Weckruf. „Volkspartei ist eine Frage der Haltung“, sagt er. Und wer genau hinhört, erkennt: Hier spricht einer, der mehr vorhat.
Vizekanzler, Finanzminister, bald wieder SPD-Chef – und Kanzlerkandidat 2029? Klingbeil blockt ab. „Nicht der Zeitpunkt“, heißt es. Doch wer politische Texte liest, weiß: Schweigen kann lauter sein als Worte.
Der Haushalt als Vertrauensfrage
Der Bundeshaushalt 2025 ist mehr als ein Zahlenwerk. Er ist ein Lackmustest für die neue Regierung – und ein persönlicher für Lars Klingbeil. Gelingt es ihm, Sparzwang und Zukunftsinvestitionen zu vereinen, könnte das der Beginn einer neuen politischen Erzählung sein: weg von der Blockade, hin zu einem pragmatischen, zukunftsfesten Deutschland.
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- SPD