Sexuelle Übergriffe häufen sich in deutschen Freibädern

Sexuelle Übergriffe häufen sich in deutschen Freibädern
Freibad oder Tatort? © Presse Online GmbH

Sexuelle Belästigung im Freibad: Wenn der Sommer zum Albtraum wird

Wenn der Badespaß zur Gefahr wird

Es soll ein Ort der Erholung, des Spiels und des unbeschwerten Sommers sein das Freibad. Doch in den letzten Tagen häufen sich bundesweit Meldungen über sexuelle Belästigungen, insbesondere an Minderjährigen. Eltern sind alarmiert, Bademeister überfordert, und viele fragen sich: Wer schützt unsere Kinder?

Fälle, die sprachlos machen: Von Asperg bis Hamburg

In Asperg (Baden-Württemberg) wurde ein 25-jähriger Mann festgenommen, der auf einer Sprudelliege im Nichtschwimmerbecken masturbiert haben soll beobachtet von drei Jungen im Alter zwischen 13 und 14 Jahren. Sie reagierten vorbildlich: Sie informierten den Bademeister, der den Mann bis zum Eintreffen der Polizei festhielt.

Nur wenige Kilometer entfernt, im Biesinger Freibad, streichelte ein 27-Jähriger zwei 14-jährige Mädchen einer griff er an den Po. Auch hier war es der Bademeister, der einschritt und die Polizei alarmierte. Der Mann kam nach der Aufnahme seiner Personalien jedoch wieder auf freien Fuß.

In Hamburg griff ein 24-Jähriger angeblich ein 14-jähriges Mädchen an. Er wurde zwar gestellt, jedoch ebenfalls nur mit einem Aufenthaltsverbot und einer Strafanzeige belegt. Die Auswertung von Überwachungskameras soll nun weitere Beweise liefern.

Die Muster: junge Täter, junge Opfer, hilflose Strukturen

Was auffällt: Die meisten Täter sind unter 35, die Opfer oft zwischen 12 und 15 Jahren. Und: Die Taten geschehen meist im Gedränge dort, wo das Wasser Sicht und Ordnung verschluckt.

Ein besonders erschütternder Fall ereignete sich im hessischen Gelnhausen: Dort sollen mehrere Männer im Becken gemeinsam Mädchen „am ganzen Körper“ betatscht haben. Die Täter wurden zwar identifiziert aber was bleibt, ist ein tiefes Misstrauen und die Angst der Opfer.

Verantwortung und Ohnmacht: Wer schützt unsere Kinder?

Bademeister sind keine Polizisten. Und Eltern können ihre Kinder nicht auf Schritt und Tritt überwachen. Schwimmbadbetreiber stehen unter Druck: Mehr Sicherheitspersonal kostet Geld, mehr Überwachungskameras werfen Datenschutzfragen auf.

Die Politik wiederum verweist auf geltende Gesetze und verweist die Verantwortung an die Kommunen. Ein gefährlicher Teufelskreis entsteht, bei dem am Ende die Schwächsten den Preis zahlen.

Wegschauen ist keine Option

Sexuelle Belästigung im Freibad ist kein Einzelfall, sondern ein wachsendes gesellschaftliches Problem. Wer Kinder schützt, schützt die Zukunft. Deshalb braucht es jetzt: mehr Präsenz von Ordnungskräften, klare Konsequenzen für Täter und eine Gesellschaft, die hinsieht und handelt.

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Verwendete Quellen
  • presseportal.de

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