Erdbeben – Zahl der Opfer auf über 8100 gestiegen

Erdbeben – Zahl der Opfer auf über 8100 gestiegen
Erdbeben in Türkei und Syrien

Erdbeben in der Türkei und in Syrien: Rettungskräfte aus 36 Ländern im Einsatz

Idlib. Die Zahl der Todesopfer nach dem verheerenden Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet ist neuen Behördenangaben zufolge auf 8164 gestiegen.

Zwei Tage nach der Naturkatastrophe schwindet die Hoffnung, bei teils winterlichen Temperaturen noch Überlebende unter den Trümmern eingestürzter Gebäude zu finden. Deswegen suchen Tausende Rettungskräfte mit großem Zeitdruck nach Überlebenden.

Dies ist eine alarmierende Entwicklung, die die Dringlichkeit der humanitären Hilfe in der Region verdeutlicht. Die betroffenen Gebiete werden von der Zerstörung und den Nachbeben heimgesucht und es wird geschätzt, dass Tausende von Menschen obdachlos sind. Die Regierungen und humanitären Organisationen arbeiten zusammen, um die Überlebenden mit Essen, Wasser, Unterkünften und medizinischer Versorgung zu versorgen. Es ist jedoch klar, dass noch viel mehr getan werden muss, um diesen Menschen in ihrer Zeit der Not beizustehen.

Auch in der zweiten Nacht nach dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet suchten Angehörige und Rettungskräfte weiter nach Verschütteten. Die Bergungsaktivitäten in den Erdbebengebieten liefen immer noch auf Hochtouren, wie der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am späten Dienstagabend mitteilte. „Diese Arbeiten werden fortgesetzt, bis wir den letzten Bürger unter den Trümmern erreicht haben.“

Rettungskräfte suchen unter Zeitdruck nach Überlebenden. Nach 2 Tagen schwindet die Hoffnung aber langsam.

Nach Angaben Oktay sind rund 16.150 Rettungs- und Suchteams im Einsatz – sie seien in alle betroffenen Provinzen und Bezirke entsandt worden. Insgesamt seien rund 60.000 Helfer vor Ort. Der Regierungspolitiker sagte, dass in der Nacht zu Mittwoch internationale und lokale Teams vor allem in die Provinzen Adiyaman, Hatay und Kahramanmaras gebracht würden, teils auf dem Luftweg.

Die Wetterbedingungen ließen solche Flüge zu, was die Arbeit erleichtere.
Für viele Menschen kam indes jede Hilfe zu spät. In der Nacht zum Mittwoch stieg die Zahl der Todesopfer Behördenangaben zufolge auf mehr als 8160. Über 39.200 Menschen wurden demnach verletzt. Alleine in der Türkei gibt es Oktay zufolge mindestens 5894 Tote zu beklagen und mehr als 34.810 Verletzte. In Syrien starben laut dem dortigen Gesundheitsministerium sowie der Rettungsorganisation Weißhelme 2270 Menschen.

Temperaturen um den Gefrierpunkt

Mit einer Stärke von 7,7 bis 7,8 hatte das Beben am frühen Montagmorgen das Gebiet an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Am Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in derselben Region. Tausende Gebäude stürzten ein. Temperaturen um den Gefrierpunkt machten den Überlebenden im Katastrophengebiet zusätzlich zu schaffen, viele haben kein Dach mehr über dem Kopf. Das ganze Ausmaß der Katastrophe wird erst langsam deutlich.

Retter in Syrien vermuten, dass noch immer Hunderte Familien unter den Trümmern begraben sind. Eines der am schwersten betroffenen Gebiete ist die von Rebellen kontrollierte Region Idlib, in der sich staatliche Nothilfe wegen der verfeindeten Kräfte im Bürgerkrieg schwierig gestaltet. Nach mehr als 11 Kriegsjahren kontrollieren die Regierungstruppen des Machthabers Baschar al-Assad wieder rund 2 Drittel Syriens.

 

APA/PSM.Media, Foto: Systembild © IStock