Zuletzt wurde sie kritisiert, weil sie der Polizei ein zu entschlossenes Vorgehen bei pro-palästinensischen Demonstrationen vorgeworfen hatte. Die Opposition warf ihr daraufhin vor, zu Spannungen bei einer pro-palästinensischen Kundgebung vergangenen Samstag beigetragen zu haben. Braverman, die als Innenministerin auch für die Polizei und die nationale Sicherheit verantwortlich ist, hat bereits mehrfach mit umstrittenen Äußerungen für Aufmerksamkeit gesorgt.
Es wird spekuliert, dass Braverman als aussichtsreiche Kandidatin für die Parteiführung gilt, sollte die konservative Partei wie erwartet die im kommenden Jahr anstehende Parlamentswahl verlieren. Einige vermuten, dass sie sich durch die Kritik an der Polizei und anderen rechtspopulistischen Äußerungen gezielt als Vertreterin des rechten Parteiflügels positionieren und möglicherweise sogar ihren Rauswurf absichtlich herbeiführen wollte.
Die Zeit wird für Sunak knapp, da im kommenden Jahr Parlamentswahlen anstehen und er um die Gunst der Wähler kämpfen muss. In aktuellen Umfragen liegt die Labour-Opposition etwa 20 Prozentpunkte vor Sunaks Konservativer Partei. Im Juli mussten die Tories bei zwei Nachwahlen Niederlagen hinnehmen. Die Partei kämpft zudem mit den Folgen mehrerer Skandale, die unter dem ehemaligen Premierminister Boris Johnson auftraten, darunter das Ignorieren der von seiner Regierung festgelegten Corona-Regeln.
Inmitten dieser Herausforderungen wurde der ehemalige britische Premierminister David Cameron zum neuen Außenminister ernannt.
Der konservative britische Premierminister Rishi Sunak hat bekanntgegeben, dass der ehemalige Premierminister David Cameron zum neuen Außenminister des Landes ernannt wurde. Die Mitteilung erfolgte am Montag vom Regierungssitz 10 Downing Street in London. Cameron übernimmt die Position von James Cleverly, der wiederum die Aufgaben der kürzlich entlassenen Innenministerin Suella Braverman übernimmt. Zusätzlich wird Cameron voraussichtlich in das britische Oberhaus berufen. Seine Rückkehr in die Regierung stellt eine überraschende Entwicklung dar.
Cameron trat 2016 als Premierminister zurück, nachdem die Briten in dem von ihm initiierten Referendum für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union gestimmt hatten. Damals setzte er sich für den Verbleib seines Landes in der EU ein.
Sunak sieht sich mit niedrigen Umfragewerten und der bevorstehenden Parlamentswahl im kommenden Jahr konfrontiert, was seinen politischen Überlebenskampf intensiviert. Eine Kabinettsumbildung war bereits seit einiger Zeit erwartet worden.