Uniper setzt auf Chlor – Biozid-Einsatz am LNG-Terminal

Uniper setzt auf Chlor – Biozid-Einsatz am LNG-Terminal
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Kontroverse um Biozideinsatz: Reinigung des ersten LNG-Terminals vor Wilhelmshaven setzt sich fort

Berlin. In Wilhelmshaven wird der umstrittene Einsatz von Biozid zur Reinigung des ersten LNG-Terminals in Deutschland vorerst fortgesetzt. Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ hat dies unter Berufung auf ein bisher unveröffentlichtes Konzept von Betreiber Uniper berichtet. Das Rohrsystem auf der „Höegh Esperanza“, auf der LNG in Erdgas umgewandelt wird, soll demnach weiterhin mit Chlor gereinigt werden. Das Biozid wird aus salzigem Seewasser gewonnen und anschließend in die Jade eingeleitet.

Obwohl Umweltschützer das Vorgehen in der Nähe des Wattenmeeres kritisieren, ist es von den Behörden in Niedersachsen genehmigt. Uniper wurde jedoch aufgefordert, ein Minimierungskonzept zu entwickeln. Laut „NOZ“ stellt der Konzern darin fest, dass derzeit keine sinnvolle Alternative für den Einsatz auf der „Esperanza“ existiert. Dennoch soll ab dem nächsten Jahr eine Umstellung des Biozid-Einsatzes auf eine sogenannte Stoß-Chlorierung getestet werden. Dabei soll Chlor nicht mehr dauerhaft eingesetzt werden, sondern nur dann, wenn Muscheln oder Seepocken wachsen. Dies könnte laut dem Konzept zu einer Reduzierung der eingesetzten Chlormenge um bis zu 50 Prozent führen.

 

PSM.Media-Nachrichtenagentur mit NOZ, Foto: Systembild: LNG-Terminals in Deutschland © IStock