IT-Riese Siewert & Kau ist insolvent – 400 Jobs in Gefahr

IT-Riese Siewert & Kau ist insolvent – 400 Jobs in Gefahr
Insolvenz von Sievert & Kau © Presse Online GmbH

Ein IT-Gigant strauchelt – überraschende Wende bei Siewert & Kau

Die Nachricht kam wie ein Paukenschlag: Der international tätige IT-Distributor Siewert & Kau mit Sitz in Bergheim hat am 5. Mai 2025 beim Amtsgericht Köln Insolvenz angemeldet. Noch vor wenigen Jahren galt das Unternehmen als Paradebeispiel für Wachstum in der IT-Branche – mit Millionenumsätzen, neuen Logistikzentren und starken Partnern wie Dell oder Fujitsu. Doch nun droht der Absturz.

Ein steiler Aufstieg – und ein tiefer Fall

Siewert & Kau war in den letzten Jahren auf Expansionskurs: Der Umsatz kletterte auf über 700 Millionen Euro jährlich, neue Standorte in Deutschland, den Niederlanden und Spanien kamen hinzu. In Bergheim entstand eine moderne Logistikhalle, die noch 2022 feierlich eröffnet wurde. Alles schien auf Erfolg gepolt.

Doch hinter der Fassade zeigten sich offenbar Risse: Eine zu starke Fokussierung auf den klassischen Produktvertrieb – ein Geschäftsmodell, das in der IT-Branche zunehmend unter Margendruck gerät. Interne Umstellungen, finanzielle Umstrukturierungen und der Rückzug wichtiger Banken könnten den finalen Auslöser für die Zahlungsunfähigkeit gegeben haben.

Bürgermeister überrascht – doch Hoffnung bleibt

„Ich wurde erst kurz vor der offiziellen Antragstellung informiert“, sagte Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler (CDU) gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger. Die Insolvenz kommt also nicht nur für Mitarbeitende und Geschäftspartner überraschend, sondern auch für die lokale Politik.

Trotz der Hiobsbotschaft gibt es Grund zur Zuversicht: Mießeler betont die strategisch wichtige Lage des Unternehmens nahe dem entstehenden Microsoft-Digitalpark in Bergheim. Außerdem sei Siewert & Kau in Bereichen aktiv, die künftig enorm an Bedeutung gewinnen dürften. Die Stadt signalisiert Unterstützung – nicht zuletzt, um Arbeitsplätze zu sichern.

Insolvenz in der IT-Branche kein Einzelfall

Die Insolvenz von Siewert & Kau steht nicht allein: Die Zahl der Firmenpleiten bleibt bundesweit hoch. Erst kürzlich meldete der innovative Batteriehersteller CustomCells Insolvenz an, die Traditionsweberei Curt Bauer schloss nach 142 Jahren endgültig ihre Tore. Es scheint, als ob selbst gut aufgestellte Unternehmen den aktuellen Marktverwerfungen nicht mehr trotzen können.

Wie geht es jetzt weiter für Siewert & Kau?

Noch steht nicht fest, ob Siewert & Kau im Rahmen einer Sanierung erhalten bleibt oder zerschlagen wird. Klar ist aber: Das Unternehmen verfügt über ein erfahrenes Team, starke Netzwerke und strategisch günstige Standorte. All das sind wertvolle Bausteine für einen möglichen Neustart – mit oder ohne Insolvenzverwalter.

Die Insolvenz von Siewert & Kau ist mehr als nur eine Branchenmeldung – sie zeigt, wie selbst Schwergewichte ins Straucheln geraten können, wenn Geschäftsmodelle zu einseitig aufgestellt sind. Doch sie zeigt auch: Mit Innovationsgeist, Standortvorteilen und Unterstützung aus Politik und Wirtschaft kann aus der Krise ein Neuanfang werden.

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Verwendete Quellen
  • ksta.de

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