Berlin. Die geplante deutschlandweite Einführung von Bezahlkarten für Flüchtlinge, die anstelle von Bargeld-Zahlungen an Asylbewerber verwendet werden sollen, wird von den Landkreisen begrüßt. Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistages, äußerte sich dazu in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er betonte, dass die Bezahlkarte nicht nur einen wichtigen Beitrag zur geordneten Steuerung der Migration darstellt, sondern auch für die Verwaltungsbehörden in den Landkreisen und Städten einfach zu handhaben sein wird. Durch die Einführung der Karte entfällt der bisherige Verwaltungsaufwand, der durch Bargeldauszahlungen oder Überweisungen entstand.
Sager hob hervor, wie wichtig es ist, dass die Bezahlkarte tatsächlich bundesweit eingeführt wird, um sicherzustellen, dass Flüchtlinge überall gleich behandelt werden. Es gibt jedoch Berichte über Bayern und Mecklenburg-Vorpommern, die möglicherweise eigene Wege in dieser Angelegenheit gehen wollen.
Darüber hinaus verwies Sager auf Erfahrungen aus Regionen, in denen das Taschengeld für Asylbewerber bereits durch Bezahlkarten ersetzt wurde. In einigen thüringischen Landkreisen, die diese Karten eingeführt haben, wurde beobachtet, dass einige Asylbewerber die Region verlassen haben, da sie kein Bargeld mehr erhalten. Sager betonte, dass diejenigen, die die Bezahlkarte ablehnen, höchstwahrscheinlich nicht in dringender Not sind. In solchen Fällen könnte es eher darum gehen, Geld in die Heimat zu schicken oder Schulden bei Schleusern zu begleichen.
Zuvor hatten sich 14 Bundesländer auf Kriterien für eine Geldkarte für Asylbewerber geeinigt, und nun wird per Ausschreibung nach einem Dienstleister gesucht, der das Vorhaben umsetzen kann.