Südkorea legt Protest bei Moskau wegen Nordkorea-Vertrag ein

Südkorea protestiert gegen russisches Abkommen mit Nordkorea
Seoul. Die südkoreanische Regierung hat offiziell gegen das neue Partnerschaftsabkommen zwischen Russland und Nordkorea protestiert und fordert einen sofortigen Stopp der militärischen Zusammenarbeit. Diese Entwicklung verstärkt die Spannungen in der Region, insbesondere an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea.
Eskalation an der Grenze
Zwei Tage nach dem Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Nordkorea wurde der russische Botschafter in Seoul, Georgi Sinowiew, ins südkoreanische Außenministerium zitiert. Vize-Außenminister Kim Hong-kyun übermittelte die Position der südkoreanischen Regierung, die sich gegen jedes Verhalten stellt, das die Sicherheit Südkoreas bedroht. Nordkorea entwickelt seit Jahrzehnten illegal Atomwaffen und Raketen, die eine Bedrohung für Südkorea darstellen.
Verletzung von UNO-Resolutionen
Kim Hong-kyun betonte, dass jede Kooperation, die Nordkorea militärisch unterstützt, eine Verletzung von Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats darstellt. Er warnte auch vor negativen Folgen für die russisch-südkoreanischen Beziehungen und forderte Russland zu verantwortungsvollem Handeln auf.
Russische Reaktion
Der russische Botschafter Georgi Sinowiew bezeichnete Versuche, Russland einzuschüchtern, als inakzeptabel. Er betonte, dass die Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea nicht gegen ein Drittland gerichtet sei.
Hintergrund des Abkommens
Südkorea verurteilte bereits am Donnerstag das Abkommen, das in Pjöngjang unterzeichnet wurde. Es umfasst auch gegenseitigen Beistand im Kriegsfall und stärkt die militärische Zusammenarbeit. Der südkoreanische Nationale Sicherheitsberater Chang Ho-jin deutete an, dass Südkorea seine bisherige Ablehnung von Waffenlieferungen an die Ukraine überdenken könnte. Südkorea beteiligt sich an den Finanzsanktionen gegen Russland, exportiert jedoch keine Kriegswaffen an Kiew. Putin drohte Südkorea mit schweren Konsequenzen im Falle von Waffenlieferungen an die Ukraine.
Militärische Zwischenfälle
Die südkoreanische Armee feuerte in diesem Monat bereits zum dritten Mal Warnschüsse auf nordkoreanische Soldaten ab, die die Grenze überschritten hatten. Diese Vorfälle markieren einen ungewöhnlichen Anstieg der militärischen Aktivitäten in der Nähe der Demarkationslinie.
Propaganda-Schlacht
Nordkorea äußerte sich nicht direkt zu den neuen Vorfällen, jedoch verurteilte Kim Yo-jong, die Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un, südkoreanische Aktivisten, die Propaganda-Ballons in den Norden schickten. Diese Ballons, gefüllt mit Flugblättern, Dollar-Scheinen und USB-Sticks mit K-Pop-Videos, lösten eine Propaganda-Schlacht aus. Nordkorea reagierte mit Ballons, die Müll in den Süden schickten, was dort Sachschäden verursachte. Südkorea nahm daraufhin die Beschallung des Nordens mit Nachrichten und Musik über Lautsprecher wieder auf.
Friedensabkommen auf Eis
Das Abkommen zur Entspannung der Beziehungen, das 2018 geschlossen wurde, liegt faktisch auf Eis, da Nordkorea sein Atom- und Raketenprogramm weiter vorantreibt und Südkorea als „Feind Nummer eins“ betrachtet. Der neue Bündnispakt zwischen Russland und Nordkorea sieht auch gegenseitigen Beistand im Falle eines militärischen Angriffs durch einen Drittstaat vor, was die Situation weiter kompliziert.
Fazit
Die neuen Entwicklungen an der koreanischen Grenze und die internationale Dimension durch das russisch-nordkoreanische Abkommen könnten weitreichende Konsequenzen für die Stabilität in der Region haben. Die südkoreanische Regierung und die internationale Gemeinschaft beobachten die Lage mit großer Sorge und fordern entschlossene Maßnahmen zur Deeskalation.
PSM.Media- Nachrichtenagentur mit APA, Foto: Systembild © IStock