VDA fordert klare Strategie von der EU für die Automobilindustrie

VDA fordert klare Strategie von der EU für die Automobilindustrie
VDA der Automobilindustrie wirft EU Fahrlässigkeit vor © IStock

EU-Kommission in der Kritik: VDA fordert entschlossene Industriepolitik

Osnabrück. Die Automobilindustrie steht unter Druck, und der Verband der Automobilindustrie (VDA) erhebt schwere Vorwürfe gegen die EU-Kommission. „Das bisherige Handeln der EU ist fahrlässig und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie“, warnt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung kritisiert sie die fehlende Anpassung der EU-Politik an die sich verändernde ökonomische und geopolitische Lage. Doch welche Folgen könnte das haben, und was fordert die Branche konkret?

Herausforderungen der Autoindustrie: Klimaziele und Flottengrenzwerte

Die Klimaziele der EU gelten als eine der größten Herausforderungen für die Automobilbranche. Besonders die strengeren Flottengrenzwerte bringen viele Unternehmen an ihre Grenzen. „Es fehlen die nötigen Rahmenbedingungen und Anreize, um diese ambitionierten Ziele zu erreichen,“ so Müller. Während die Zielvorgaben weiter verschärft werden, hinken der Ausbau von Infrastruktur und Förderung hinterher.

Problemfeld Lade- und Wasserstofftankinfrastruktur

Eine zentrale Forderung des VDA ist der europaweite Ausbau von Lade- und Wasserstofftankstellen. Ohne diese Infrastruktur, argumentiert Müller, sei weder eine nachhaltige Mobilität noch ein wettbewerbsfähiger Automarkt möglich. Hier sieht der VDA die EU in der Pflicht, den Städten klare Vorgaben zu machen und finanzielle Mittel bereitzustellen.

Strategischer Dialog – Chance oder Symbolpolitik?

Am 30. Januar startet der sogenannte Strategische Dialog zwischen der EU-Kommission und der Automobilwirtschaft. Doch die Erwartungen sind geteilt. Müller bezeichnet den Dialog als grundsätzlich richtig, stellt aber in Frage, ob er wirklich zielführend sein wird. Der Schlüssel liege laut VDA darin, Klimaschutz und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit miteinander zu verbinden.

Forderung: Klare Prioritäten setzen

Die VDA-Präsidentin fordert EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf, die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Standortpolitik zu zentralen Themen zu machen. „Nur mit einer strategischen Industriepolitik kann wirkungsvoller Klimaschutz gelingen,“ betont Müller.

Europäische Industrie am Scheideweg

Die kommenden Jahre könnten entscheidend für die Zukunft der europäischen Automobilindustrie sein. Angesichts des globalen Wettbewerbs und ambitionierter Klimaziele stehen Politik und Wirtschaft gleichermaßen in der Verantwortung. Der Strategische Dialog in Brüssel könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein – oder eine verpasste Chance, die europäische Industrie nachhaltig zu stärken.

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Verwendete Quellen
  • Neue Osnabrücker Zeitung