Neue Kameras erkennen Handys am Steuer

Neue Blitzertechnik in Rheinland-Pfalz: Monocam enttarnt Handysünder am Steuer
Die unsichtbare Kontrolle: Monocam überwacht den Straßenverkehr
Ein kurzer Blick aufs Handy – und die Kamera löst aus. In Rheinland-Pfalz wird bald eine neue Blitzertechnik eingesetzt, die Autofahrer erfasst, die während der Fahrt ihr Smartphone nutzen. Der erste Einsatz steht unmittelbar bevor, weitere sollen folgen.
Wie funktioniert die Monocam?
Die Monocam filmt von einer Brücke aus den fließenden Verkehr. Eine Künstliche Intelligenz (KI) analysiert die Bilder und erkennt, ob ein Fahrer ein Handy in der Hand hält. Bei Verdacht wird die Aufnahme gespeichert und später von der Polizei überprüft. Rheinland-Pfalz hat als erstes Bundesland diese Technologie getestet – jetzt soll sie flächendeckend zum Einsatz kommen.
Polizei rüstet auf: Erste Geräte im Einsatz
Das Innenministerium hat die Anschaffung der ersten Monocam-Geräte bestätigt. Langfristig soll jedes der fünf Polizeipräsidien mit einer Monocam ausgestattet werden. Wo genau die erste Kamera aufgestellt wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
Rechtliche Hürden aus dem Weg geräumt
Lange war der Einsatz der neuen Blitzertechnik ein rechtliches Minenfeld, denn die Kameras erfassen personenbezogene Daten. Doch mit dem neuen Polizeigesetz ist die gesetzliche Grundlage geschaffen: Die Monocam darf offiziell eingesetzt werden.
Zahlen sprechen eine deutliche Sprache
Bereits beim Testlauf in Trier erwischte die Kamera 327 Fahrer mit dem Handy am Steuer. Auf der A60 bei Mainz waren es sogar 941 Verstöße. Innenminister Michael Ebling bezeichnete den Versuch als Erfolg und plant eine rasche Ausweitung der Technik.
Weniger Ablenkung, weniger Unfälle
Laut Statistiken sind jährlich rund 1.000 Unfälle in Rheinland-Pfalz auf Ablenkung durch Smartphones zurückzuführen. Die neue Überwachungstechnik soll abschrecken und könnte bald bundesweit auf Autobahnbrücken hängen.
Handy am Steuer: Hohe Strafen drohen
Wer mit dem Smartphone am Steuer erwischt wird, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Verstöße gegen das Handyverbot kosten mindestens 100 Euro und bringen einen Punkt im Fahreignungsregister in Flensburg ein.
Das ist verboten
Nicht nur das Telefonieren mit dem Handy am Ohr ist untersagt. Auch folgende Handlungen während der Fahrt sind verboten:
- Schreiben oder Lesen von Nachrichten
- Ansehen von Videos
- Ablehnen oder Annehmen von Anrufen ohne Freisprecheinrichtung
- Nutzung von Tablets oder Smartwatches
Einzige Ausnahme: Das Gerät ist fest in einer Halterung installiert oder wird per Sprachsteuerung bedient.
Kommt die bundesweite Überwachung?
Die Monocam ist eine effektive Maßnahme gegen Ablenkung am Steuer. Rheinland-Pfalz geht als Vorreiter voran – und könnte mit der neuen Technik den Grundstein für eine bundesweite Kontrolle legen. Die Frage bleibt: Ist diese digitale Überwachung der nächste Schritt in Richtung eines gläsernen Autofahrers?
- swr.de