SoVD kritisiert Lauterbachs Pflegereform: Sozialer Sprengstoff

Sozialverband SoVD kritisiert Lauterbachs Pläne für Pflegereform: „Sozialer Sprengstoff ungeahnten Ausmaßes“
Berlin. Die Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Michaela Engelmeier, äußerte sich in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) skeptisch zu den Plänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für eine Pflegereform im Herbst. Engelmeier erklärte: „Im Haushalt 2025 ist dafür gar nichts vorgesehen. Wie Minister Lauterbach unter diesen Umständen noch eine Reform auf den Weg bringen will, ist mir schleierhaft.“
Pflegereform 2024: Kritik und Herausforderungen
Lauterbach hatte angesichts gestiegener Kosten bei der Heimunterbringung von Pflegebedürftigen eine Obergrenze des Eigenanteils angekündigt. Zudem sollen die Bundesländer die Investitionskosten der Heime übernehmen. Engelmeier warnt jedoch vor den hohen Eigenanteilen, die Pflegebedürftige tragen müssen: „Bei der Pflege kommt ein sozialer Sprengstoff ungeahnten Ausmaßes auf uns zu. Viele Pflegebedürftige, die eine kleine Rente haben, müssen bis zu 3.200 Euro im Monat im Heim trotz Zuschüssen dazu zahlen. Das kann sich niemand mehr leisten, wenn durchschnittliche Renten von 1.200 Euro die Regel sind. Die Politik fährt die Pflege sehenden Auges gegen die Wand.“
Forderungen des SoVD: Pflegevollversicherung und Bundeszuschüsse
Engelmeier bekräftigte die SoVD-Forderung nach einer Pflegevollversicherung: „Wir brauchen eine Pflege-Vollversicherung, in die alle einzahlen müssen – auch Beamte und Selbständige. Sonst kollabiert das System.“ Weiterhin fordert sie einen angemessenen Bundeszuschuss für versicherungsfremde Leistungen und die Übernahme der Investitionskosten durch die Länder.
Hintergrundinformationen zur Pflegeversicherung
Die Pflegeversicherung in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen. Die steigenden Kosten für die Heimunterbringung und die Belastung der Pflegebedürftigen durch hohe Eigenanteile sind zentrale Probleme, die dringend einer Lösung bedürfen. Die Diskussion um eine umfassende Reform und die Einführung einer Pflegevollversicherung wird zunehmend lauter.
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PSM.Media- Nachrichtenagentur, Foto: Systembild: Pflegereform