Sinkende Ölpreise – doch der Effekt verpufft an der Zapfsäule

Sinkende Ölpreise – doch der Effekt verpufft an der Zapfsäule
Spritpreise in Deutschland fallen weiter

Tanken günstiger – aber unfair? Warum die Spritpreise immer noch viel zu hoch sind

Gute Nachrichten an der Zapfsäule – oder doch nicht?

Endlich mal eine Zahl, die nicht steigt: Die Kraftstoffpreise in Deutschland sind erneut gefallen. Ein Liter Super E10 kostet laut ADAC aktuell im bundesweiten Schnitt 1,681 Euro – immerhin 0,8 Cent weniger als in der Vorwoche. Diesel verbilligte sich sogar um 1,9 Cent auf durchschnittlich 1,572 Euro. Klingt gut? Auf den ersten Blick ja. Doch bei genauerem Hinsehen bleibt ein bitterer Nachgeschmack.

Ölpreis im Sinkflug – aber an der Zapfsäule herrscht Gegenwind

Vor zwei Wochen stürzte der Preis für ein Barrel Brent-Rohöl auf unter 63 Dollar – ein Einbruch von rund 16 Prozent. Heute liegt er bei etwa 65 Dollar. Wer jetzt denkt: „Dann müsste Tanken doch deutlich billiger sein!“, liegt damit völlig richtig – zumindest in der Theorie.

Der ADAC kritisiert, dass die Spritpreise diesem Rückgang „nicht zur Genüge gefolgt“ seien. Trotz günstigerem Öl und einem starken Euro, der Importe verbilligt, bewegen sich die Preise laut Experten immer noch auf einem zu hohen Niveau.

Warum also kommt der Preissturz bei den Verbrauchern kaum an?

Aral und Shell führen das Preisranking – leider von oben

Ein Blick auf die Tankstellenrankings verrät: Wer regelmäßig bei großen Marken wie Aral oder Shell tankt, zahlt drauf. Aral belegte im vergangenen Jahr gleich dreimal den Spitzenplatz der teuersten Anbieter – gefolgt von Shell mit zehn Platzierungen unter den Spitzenreitern der Hochpreiskette. Auch Gulf taucht regelmäßig unter den teuersten auf.

Anders sieht es bei kleineren Marken aus: Die Tankstellenkette ED wurde zwölfmal als günstigster Anbieter gewertet, Globus folgt mit zehn Platzierungen. Wer sparen will, sollte also nicht nur auf den Preis, sondern auch auf das Logo achten.

Wo Sie aktuell am günstigsten tanken – Überraschung im Norden

Nicht nur die Tankstelle zählt – auch der Standort macht den Unterschied. Laut ADAC sind aktuell die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg die sprichwörtlichen Lichtblicke für Autofahrer.

🔹 Benzinpreise (Super E10):

  • Berlin: 1,622 €/Liter (günstigster Schnitt bundesweit)

  • Bremen: 1,645 €/Liter

  • Hamburg: 1,652 €/Liter

  • Sachsen: 1,708 €/Liter (Spitzenreiter der teuersten Länder)

🔹 Dieselpreise:

  • Bremen: 1,510 €/Liter

  • Niedersachsen: 1,541 €/Liter

  • Mecklenburg-Vorpommern: 1,543 €/Liter

  • Bayern: 1,596 €/Liter (teuerstes Bundesland)

Interessant: Mecklenburg-Vorpommern, sonst eher ein Hochpreisland, überrascht dieses Mal mit niedrigen Dieselpreisen.

Was heißt das für Sie?

Wer flexibel tankt, kann sparen – und zwar deutlich. Zwischen dem günstigsten und dem teuersten Bundesland liegen beim Diesel aktuell 8,6 Cent pro Liter. Auf einen 50-Liter-Tank gerechnet sind das über vier Euro Unterschied. Bei regelmäßiger Nutzung summiert sich das schnell auf einen dreistelligen Betrag im Jahr.

Ein kleiner Praxistipp: Tank-Apps wie „mehr-tanken“ oder „clever-tanken“ liefern in Echtzeit die besten Preise in Ihrer Nähe. Einfach mal ausprobieren – es lohnt sich.

Preisrutsch mit Handbremse – Verbraucher bleiben skeptisch

Ja, die Spritpreise sinken. Aber nicht so stark, wie sie es könnten – und sollten. Die Entwicklung ist eine Einladung zum kritischen Hinterfragen: Wer profitiert hier wirklich vom Ölpreisverfall?

Sie haben es selbst in der Hand: Tanken Sie bewusst, vergleichen Sie Preise und meiden Sie Hochpreis-Ketten. Ihre Geldbörse wird es Ihnen danken – und mit etwas Druck von unten könnten sich vielleicht auch die großen Anbieter endlich fairer zeigen.

🔄 Jetzt sind Sie gefragt!
👉 Haben Sie in letzter Zeit auch Preisunterschiede bemerkt? Welche Tankstellen sind in Ihrer Region besonders günstig – oder teuer? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren!

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Verwendete Quellen
  • ADAC-Pressemitteilung

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