Berlin- BVG-Warnstreiks
Berliner Unternehmen warnen vor Kosten in Millionenhöhe
Berlin- Die Berliner Wirtschaft hat vor Kosten in Millionenhöhe wegen des Warnstreiks bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG-Warnstreiks) am Freitag gewarnt. „Wenn der Wirtschaftsverkehr und zehntausende Pendler gleichermaßen ausgebremst werden, kann dies zu enormen Schäden bei den Unternehmen führen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, Christian Amsinck, am Donnerstag. Handel, Dienstleistern und Industrie drohten Umsatzeinbußen. Die Linke äußerte hingegen Verständnis für den Ausstand und forderte bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.
„Wenn die halbe Stadt lahmgelegt wird, um eine Tarifforderung durchzusetzen, ist das alles andere als verhältnismäßig“, kritisierte Amsinck angesichts des mehrstündigen Warnstreiks. Die Gewerkschaft Verdi müsse bei ihren Aktionen „dringend mehr Augenmaß walten lassen“.
Verdi hatte den Ausstand am Montag nach ergebnislosen Verhandlungen mit den Arbeitgebern über einen neuen Manteltarifvertrag angekündigt. Von Betriebsbeginn bis ungefähr 12.00 Uhr mittags werden am Freitag U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen bestreikt. S-Bahnen und der Regionalverkehr sind davon nicht betroffen.
Verdi fordert für die rund 14.500 Beschäftigten eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 36,5 Stunden mit vollem Lohnausgleich. Der kommunale Arbeitgeberverband hält diese Forderung für nicht umsetzbar.
Die BVG warnte auf ihrer Internetseite vor „erheblichen Einschränkungen im Nahverkehr“. Auch nach dem Ende des Warnstreiks müsse noch mit Unregelmäßigkeiten gerechnet werden. Zugleich bedauerte die BVG, dass der Tarifstreit auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen werde.
Der Linken-Politiker Pascal Meiser äußerte hingegen Verständnis. Die Blockadehaltung des BVG-Vorstandes habe den Beschäftigten „kaum eine andere Wahl gelassen, als in den Streik zu treten“, erklärte er am Donnerstag. Wenn die BVG ernsthaft ihren Fachkräftemangel beseitigen wolle, müsse sie für bessere Arbeitsbedingungen sorgen und angemessene Löhne zahlen.
Quelle: AFP, 15.02.2019, Foto: Berliner U-Bahn, Quelle: dpa/AFP/Archiv / Christoph Soeder