Deutscher Dokumentarfilmpreis 2024 in Stuttgart verliehen

Deutscher Dokumentarfilmpreis 2024: Hauptpreis für „Total Trust“ von Jialing Zhang – Ehrenpreis für Ulrike Ottinger
Stuttgart. Am Abend des 21. Juni 2024 fand in Stuttgart die Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises statt. Bei der festlichen Veranstaltung, moderiert von Nicole Köster, wurden Preise in fünf Kategorien vergeben. Die Jury, bestehend aus Alev Dogan, Marcus Lenz, Lea Najjar, Carl-Ludwig Rettinger, Iris Wolff sowie Fola Dada, Rainer Johannes Homburg und Enrique Sánchez Lansch für Musikdokumentarfilme, prämierte herausragende Werke.
Hauptpreis für „Total Trust“ von Jialing Zhang
Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis, gestiftet vom Südwestrundfunk (SWR) und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG), ging an Jialing Zhang für ihren Film „Total Trust“. Dieser fängt die Macht von Big Data und KI ein und thematisiert deren Missbrauch sowie Zensur. Die Jury lobte den Film als bewegend und beunruhigend, da er intime Porträts von Regimekritikern zeigt und die Überwachungstechnologien in China und weltweit anprangert.
Details zu „Total Trust“:
- Produktion: Filmtank
- Co-Produktion: Witfilm, Interactive Media Foundation, ZDF/arte, NTR
- Förderung: MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, Netherlands Film Fund, CoBO Fund, Eurimages
- Beteiligte: BBC Storyville, SVT, Chicken & Egg Pictures
Weitere Preisträger
Ehrenpreis für das Lebenswerk: Ulrike Ottinger
Zum vierten Mal wurde der Ehrenpreis für das Lebenswerk verliehen, diesmal an die 82-jährige Filmemacherin Ulrike Ottinger. Ihre Werke zeichnen sich durch eine ruhige und hingebungsvolle Darstellung unbekannter Welten und Rituale aus. Die Laudatio hielt Mariëtte Rissenbeek.
Musikpreis des SWR: „Schleimkeim – Otze und die DDR von unten“ von Jan Heck
Der mit 5.000 Euro dotierte Musikpreis ging an Jan Heck für seinen Film über den DDR-Punkmusiker Dieter „Otze“ Ehrlich. Der Film beleuchtet Ehrlichs rebellisches Leben und seine kritischen Texte gegen die Gesellschaft der DDR.
Förderpreis des Hauses des Dokumentarfilms: „Goldhammer“ von André Krummel und Pablo Ben Yakov
Der Förderpreis, dotiert mit 3.000 Euro, ging an den Film „Goldhammer“, der den Werdegang von Marcel Goldammer zeigt. Der Film lässt den Zuschauer die offene und vielschichtige Lebensgeschichte eines konvertierten Juden und AfD-Mitglieds erleben.
Publikumspreis der Landesschau: „Plastic Fantastic“ von Isa Willinger
Der mit 3.000 Euro dotierte Publikumspreis wurde an Isa Willinger für „Plastic Fantastic“ vergeben. Der Film zeigt den Kampf gegen die Allgegenwart von Plastik und die Bemühungen von Umweltanwälten, Wissenschaftlern und Aktivisten, die Industrie zur Verantwortung zu ziehen.
Jury des Deutschen Dokumentarfilmpreises
Die Hauptjury bestand aus Alev Dogan, Carl-Ludwig Rettinger, Iris Wolff, Lea Najjar und Marcus Lenz. Für die Musikdokumentarfilme waren Fola Dada, Rainer Johannes Homburg und Enrique Sánchez Lansch verantwortlich.
Fazit
Die Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises 2024 in Stuttgart zeigte erneut die Vielfalt und die tiefgehende Qualität des deutschen Dokumentarfilms. Die ausgezeichneten Filme bieten wichtige Einblicke in gesellschaftliche Themen und regen zum Nachdenken und Handeln an.
PSM.Media- Nachrichtenagentur mit SWR, Foto: Deutscher Dokumentarfilmpreis 2024 in Stuttgart © Patricia Neligan/SWR