Apotheker vereint gegen Gesundheitsreform

Deutsche Apothekerschaft vereint im Widerstand gegen Strukturreformpläne des BMG
Apothekerschaft vereint gegen Reformpläne des Gesundheitsministeriums: Gefahr für Patientensicherheit und Apothekenbestand
ABDA startet politische Kampagne gegen geplantes Apothekenreformgesetz
Berlin. Die Apothekerschaft in Deutschland formiert sich in großer Einigkeit gegen die Strukturreformpläne des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Die Landesapothekerkammern und -verbände haben sich fest vorgenommen, die wahren Ziele und Gefahren der geplanten Reform zu entlarven. Ein klares Signal geht von der heutigen Mitgliederversammlung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in Berlin aus.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening äußerte sich nach einer intensiven Debatte: „Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will das bewährte System der Arzneimittelversorgung über die inhabergeführten Apotheken aushöhlen, Leistungen für die Bevölkerung gezielt kürzen und vollversorgende Apotheken abschaffen. Dies gefährdet die Patientensicherheit durch eine niedrigwertigere Abgabe von Arzneimitteln.“
Overwiening betonte weiter: „Um unsere politischen Botschaften breit zu streuen, setzen wir auf eine neue Kampagne, die in allen gesellschaftlichen Bereichen spürbar wird. Geschlossenheit wird immer wichtiger.“
PR-Kampagne und konkrete Gefahren der Reform
Bereits diese Woche startet eine groß angelegte PR-Kampagne der ABDA, die darauf abzielt, die Öffentlichkeit über die geplanten Einschnitte zu informieren. Betroffen sind unter anderem:
- Individuelle Arzneimittelherstellung
- Abgabe von Betäubungsmitteln
- Medikationsanalysen
- Impfungen in Apotheken
Overwiening bezeichnete den BMG-Entwurf für ein Apothekenreformgesetz (ApoRG) als „Mogelpackung, Etikettenschwindel und Trojanisches Pferd.“
Stärkung der Verbandsarbeit und Zukunftsorientierung
Auf der ABDA-Mitgliederversammlung wurden wichtige Beschlüsse gefasst, um die Verbandsarbeit effektiver und zukunftsfähiger zu gestalten. Dazu gehören insbesondere:
- Satzungsänderungen: Neue Struktur für ABDA, BAK und DAV ab 1. Januar 2025
- Häufigere Sitzungen des ABDA-Gesamtvorstands: Sechsmal pro Jahr
- Verkleinerung des geschäftsführenden ABDA-Vorstands: Von 13 auf sieben Mitglieder
Daten Hub: Ein zukunftsweisendes Projekt
Die Mitgliederversammlung beschloss die Fortsetzung des Daten Hub, ein Projekt zur strukturierten Erhebung pharmazeutischer und wirtschaftlicher Daten über eine Schnittstelle in die Apothekensoftware. Nach Abschluss von Projektphase II werden Phase III (2024-2026) und der anschließende Betrieb ab 2026 fortgeführt. Das Budget für Projektphase III beträgt knapp 1,2 Mio. Euro, die jährlichen Betriebskosten werden mit knapp 0,5 Mio. Euro beziffert.
Weitere Informationen finden Sie auf www.abda.de.
PSM.Media- Nachrichtenagentur mit ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände, Foto: Systembild © IStock