München: Mann fährt in Menschenmenge – Was zur Tat bekannt ist

München: Mann fährt in Menschenmenge – Was zur Tat bekannt ist
Anschlag in München: Amel und Hafsa sind tot © Theo Klein/epd

Mutmaßlicher Anschlag in München: Verdächtiger vor Haftrichter – Viele Fragen bleiben offen

Polizei korrigiert frühere Angaben – Motiv des Täters weiterhin unklar

München steht unter Schock: Ein 24-jähriger Mann fuhr am Donnerstag mit einem Auto in eine Demonstration der Gewerkschaft ver.di, dabei wurden mindestens 30 Menschen verletzt – einige von ihnen schweben laut Oberbürgermeister Dieter Reiter noch in Lebensgefahr. Die Polizei München und die Generalstaatsanwaltschaft haben die Ermittlungen übernommen und wollen heute gegen 11 Uhr über den aktuellen Stand informieren.

Tatverdächtiger vor Haftrichter – Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Der Tatverdächtige, ein afghanischer Staatsangehöriger, soll heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Laut Behörden kam er 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland. Sein Asylantrag wurde im Jahr 2020 endgültig abgelehnt, dennoch hielt er sich weiterhin in Deutschland auf.

Zunächst hieß es, es gebe Hinweise auf eine islamistische Radikalisierung. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erklärte jedoch am Abend im ZDF, dass der Verdächtige „bislang eher unauffällig“ gewesen sei und sich ein extremistischer Hintergrund „nicht auf den ersten Blick“ bestätigen lasse. Der einzige bekannte Hinweis auf eine mögliche Radikalisierung sei ein Instagram-Post vom Vortag mit der Botschaft: „Oh Allah, beschütze uns immer“.

Die Ermittlungen wurden an die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft München übergeben. Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz ist laut eigenen Angaben in die Untersuchungen eingebunden.

Gedenken an die Opfer – Steinmeier und Söder vor Ort

Heute Vormittag steht in München das Gedenken an die Opfer im Mittelpunkt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ministerpräsident Markus Söder werden den Ort der Tragödie nahe des Münchner Hauptbahnhofs besuchen. Neben politischen Vertretern werden auch zahlreiche Bürger erwartet, die ihre Anteilnahme ausdrücken möchten.

Sicherheitskonferenz in München – Auswirkungen unklar

Unweit des Tatorts beginnt heute die Sicherheitskonferenz München 2024, bei der über 60 Staats- und Regierungschefs zusammenkommen. Ob die Ereignisse Einfluss auf die Konferenz haben, ist derzeit unklar. Die Polizei betonte jedoch, dass es bisher keine Hinweise auf einen direkten Zusammenhang zwischen dem Anschlag und der Sicherheitskonferenz gebe.

Noch viele offene Fragen

Während die Polizei die Tat weiter untersucht, bleiben zentrale Fragen offen:

  • Was war das tatsächliche Motiv des Täters?
  • Gab es eine gezielte Planung oder handelte es sich um eine spontane Tat?
  • Warum konnte sich der Verdächtige trotz eines negativen Asylbescheids weiterhin in Deutschland aufhalten?
  • Welche Konsequenzen ergeben sich für die Sicherheitslage in München?

Die Behörden haben für den späten Vormittag weitere Informationen angekündigt. Bis dahin bleibt Deutschland in Sorge – mit der Hoffnung, dass sich der Zustand der Schwerverletzten stabilisiert.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz der Polizei

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