Unterwäschehersteller Palmers ist insolvent

Unterwäschehersteller Palmers ist insolvent
Palmers-Filiale: Billigkonkurrenz und die Folgen der Inflation setzen dem Unternehmen zu © PSM

Palmers vor der Pleite: Traditionsmarke kämpft ums Überleben

Wäschehersteller Palmers meldet Insolvenz an – Was bedeutet das für Kunden und den Markt?

Die Zeit rund um den Valentinstag ist für die Wäschebranche normalerweise eine der umsatzstärksten Perioden des Jahres. Doch für die österreichische Palmers Textil AG, ein traditionsreiches Unternehmen der Branche, gibt es in diesem Jahr wenig zu feiern. Das Unternehmen hat Insolvenz angemeldet.

Schwieriges Marktumfeld: Warum Palmers in die Krise geriet

Palmers, das seit 1915 als führender Anbieter von Dessous, Nachtwäsche und Strumpfwaren gilt, steht unter massivem wirtschaftlichem Druck. Laut dem Insolvenzantrag kämpft das Unternehmen mit mehreren Herausforderungen:

  • Inflation und Kaufzurückhaltung: Die steigenden Preise haben die Kaufkraft der Verbraucher erheblich geschwächt. Gerade im Mode- und Textilsektor zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Konsumfreude.
  • Harter Wettbewerb durch Billiganbieter: Internationale Fast-Fashion-Ketten und Online-Riesen wie H&M, Primark und Shein bieten günstigere Alternativen und ziehen Preissensible Kundschaft an.
  • Hohe Verluste: Im Geschäftsjahr 2023/2024 wuchs das Defizit von Palmers auf 14,7 Millionen Euro, eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr.

„Der toxische Mix aus Billigkonkurrenz und Inflation hat letztendlich zu diesem Schritt geführt“, analysierte Peter Weinhofer von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform.

Fortbestand oder endgültiges Aus? Wie es jetzt weitergeht

Trotz der wirtschaftlichen Schieflage strebt Palmers eine Fortführung des Betriebs an. Das Unternehmen mit seinen rund 500 Mitarbeitern und zahlreichen Filialen in Österreich und Deutschland will sich neu aufstellen.

Für deutsche Kunden stellt sich die Frage: Bleiben die Filialen geöffnet? Laut aktuellen Angaben sollen die rund 15 Shops in Deutschland weiterhin bestehen bleiben. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob Palmers nach der Restrukturierung wieder nachhaltig profitabel wirtschaften kann.

Ein Markt im Wandel: Stehen weitere Traditionsmarken vor der Insolvenz?

Die Insolvenz von Palmers ist kein Einzelfall in der Branche. Auch andere Modeunternehmen kämpfen mit den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Während Luxusmarken von der steigenden Kaufkraft wohlhabender Kunden profitieren, haben mittelpreisige Anbieter zunehmend Schwierigkeiten.

Die Textilbranche befindet sich in einem starken Wandel:

  • Onlinehandel boomt, während der stationäre Einzelhandel unter Druck gerät.
  • Nachhaltige Mode gewinnt an Bedeutung – Kunden setzen verstärkt auf ethische und umweltfreundliche Produktion.
  • Flexible Geschäftsmodelle wie Mietmodelle für Kleidung oder Second-Hand-Plattformen werden immer beliebter.

Ein Traditionsunternehmen vor der Zäsur

Die Insolvenz von Palmers zeigt, wie sehr sich der Textilmarkt verändert. Während Fast Fashion boomt und der E-Commerce den Einzelhandel revolutioniert, haben traditionelle Marken immer größere Schwierigkeiten, ihre Position zu behaupten.

Ob Palmers die Krise übersteht, hängt davon ab, ob das Unternehmen seine Strategie an die veränderten Marktbedingungen anpassen kann. Für Kunden bleibt vorerst abzuwarten, ob sich das Angebot und die Filialstruktur verändern werden.

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Verwendete Quellen
  • Palmers Textil AG