Tesla-Tochter kauft Firma Manz in Reutlingen

Tesla sichert sich insolventen Maschinenbauer Manz – 300 Arbeitsplätze gerettet
Reutlingen – Der insolvente schwäbische Maschinenbauer Manz wird teilweise von Tesla übernommen. Eine Tochtergesellschaft des Elektroautobauers, die Tesla Automation GmbH, hat einen Kaufvertrag mit dem Insolvenzverwalter Martin Mucha unterzeichnet. Damit sichert sich Tesla wesentliche Teile des Unternehmens sowie rund 300 Arbeitsplätze in Reutlingen.
Tesla übernimmt Anlagen und Belegschaft
Die Tesla Automation GmbH, die bisher drei Standorte betreibt, erweitert mit der Übernahme ihr Engagement im Bereich Sondermaschinenbau. Laut Insolvenzverwalter sei es gelungen, viele der hochspezialisierten Arbeitsplätze zu erhalten. „Wir freuen uns, dass die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen wurden und eine Zukunftsperspektive für die Mehrheit der Beschäftigten geschaffen werden konnte“, so Mucha.
100 Manz-Mitarbeiter verlieren ihren Job
Nicht alle Angestellten profitieren von der Tesla-Expansion: Rund 100 der insgesamt 400 Manz-Beschäftigten in Deutschland werden nicht übernommen. Ihnen wird der Wechsel in eine Transfergesellschaft angeboten, um soziale Härten abzufedern.
Hintergrund: Insolvenz von Manz
Der Maschinenbauer Manz, einst an der Börse notiert, stellte im Dezember 2023 einen Insolvenzantrag. Die erwarteten Umsätze im Bereich der Elektromobilität blieben aus, was zur Zahlungsunfähigkeit und insolvenzrechtlichen Überschuldung führte. Manz beliefert vorrangig Kunden aus der Automobil- und Batteriefertigung.
Im Jahr 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von etwa 250 Millionen Euro, blieb jedoch in den vergangenen Jahren defizitär. Die weltweite Belegschaft belief sich zuletzt auf rund 1.200 Mitarbeiter, von denen nun einige in der Restrukturierung keine Zukunftsperspektive mehr haben.
Anteilseigner gehen leer aus
Mit der Insolvenz von Manz verlieren auch frühere Aktionäre voraussichtlich ihr gesamtes Investment. Der Verkaufserlös aus der Tesla-Übernahme fließt in die Insolvenzmasse, die vorrangig zur Begleichung bestehender Verbindlichkeiten verwendet wird.
Tesla setzt weiter auf Deutschland
Die Übernahme eines deutschen Maschinenbauers zeigt Teslas strategische Ausrichtung in Europa. Neben der Gigafactory in Brandenburg investiert das Unternehmen von Elon Musk weiter in Produktionskapazitäten und technologische Expertise in Deutschland. Der Standort Reutlingen könnte künftig eine bedeutende Rolle in der Fertigung von Produktionsanlagen für die Tesla-Batterieproduktion spielen.
Mit diesem Deal unterstreicht Tesla seinen Anspruch, sich in der Elektromobilität nicht nur auf den Fahrzeugbau zu konzentrieren, sondern auch in der Produktions- und Fertigungstechnologie eine führende Rolle einzunehmen.
- Tesla Automation GmbH