Isdera ist insolvent – das Aus für eine deutsche Auto-Ikone

Eine Ikone der deutschen Ingenieurskunst verabschiedet sich – Isdera ist insolvent
Wenn Träume auf die Realität prallen – das Ende einer Auto-Legende
Es gibt Marken, die mehr sind als nur Firmen. Sie stehen für Visionen, für Leidenschaft – für das große Kino auf vier Rädern. Isdera war eine dieser Marken. Keine schnöde Autofabrik, sondern ein kreatives Atelier für Geschwindigkeit und Stil. Nun ist dieser Traum geplatzt. Leise, fast schon tragisch, meldete das Unternehmen aus dem Saarland beim Amtsgericht Saarbrücken Insolvenz an.
Die Nachricht kam für viele in der Automobilwelt überraschend – aber vielleicht auch nicht. Denn zwischen glänzenden Karossen und wirtschaftlicher Wirklichkeit liegt manchmal ein tiefer Graben. Und genau in diesem scheint Isdera nun versunken zu sein.
Vom Porsche-Tüftler zum Design-Rebellen
Eberhard Schulz, der Gründer von Isdera, war kein gewöhnlicher Ingenieur. Als ehemaliger Porsche-Mitarbeiter hatte er das Know-how, aber vor allem die Vision, die man braucht, um Grenzen zu sprengen. 1982 gründete er sein eigenes Unternehmen – nicht, um Masse zu produzieren, sondern Meisterwerke.
Seine Fahrzeuge – klingende Namen wie Autobahnkurier 116i, Imperator oder der sagenumwobene Commendatore – sahen nicht nur aus wie aus der Zukunft, sie waren ihrer Zeit oft voraus. Unter der Haube: kraftvolle Mercedes-Motoren mit bis zu 620 PS, ein Statement aus Stahl, Design und Ingenieurskunst.
Wirklich reich wurde Schulz damit nie. Aber war das jemals das Ziel?
Handarbeit, Herzblut, High Performance – aber kein Geschäftsmodell?
Die Fahrzeuge von Isdera waren maßgeschneiderte Kunstwerke – mit Preisen bis zu 400.000 Euro. Doch selbst dieser exklusive Preis reichte nicht aus, um ein stabiles Geschäftsmodell zu formen. Zu aufwendig die Produktion, zu klein der Markt.
Dabei wollte Schulz nie der nächste Elon Musk sein. Er wollte zeigen, was möglich ist, wenn man keine Kompromisse macht. „Keine Massenware, sondern exklusive Einzelstücke“ – so lautete sein Credo. Und er lebte es. Mit jeder Faser. Mit jedem Bolzen. Mit jedem Fahrzeug.
Aber kann ein solches Ideal in einer Welt überleben, in der Algorithmen mitentscheiden, welches Auto gebaut wird?
Was bleibt vom Mythos Isdera?
Die Insolvenz ist ein Rückschlag – zweifellos. Doch Legenden sterben nicht mit dem letzten Produktionsauftrag. Sie leben weiter in Design-Büchern, Sammler-Garagen und in den Herzen jener, die sich noch an das röhrende Brüllen eines Commendatore bei Vollgas erinnern.
Eberhard Schulz ist heute 85 Jahre alt. Er hat Spuren hinterlassen – nicht auf den Bilanzen der Autoindustrie, aber in ihrer Seele. Vielleicht ist das mehr wert, als jede schwarze Zahl.
Wenn Perfektion nicht genügt
Die Geschichte von Isdera ist eine Geschichte über Mut, über kompromisslose Visionen – und über das Risiko, das entsteht, wenn man dem Herz mehr folgt als dem Markt.
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