Kinder-Faschingszug nach Drohungen abgesagt

Faschingsumzug für Kinder in Nürnberg abgesagt: Drohungen sorgen für Verunsicherung
Nürnberg – Der traditionelle Faschingsumzug für Kinder, der für Rosenmontag in Nürnberg geplant war, wurde kurzfristig abgesagt. Grund für diese Entscheidung sind Drohungen aus dem Internet, die zu einem erhöhten Unsicherheitsgefühl führten. Die Polizei betont jedoch, dass es keine konkrete Gefahr gibt.
Sicherheitsbedenken führen zur Absage
Zahlreiche Einrichtungen, die normalerweise an dem Umzug teilnehmen, entschieden sich vorsichtshalber gegen eine Mitwirkung. Auch Eltern, Helfer und Veranstalter äußerten Bedenken. Die Stadt Nürnberg teilte mit, dass die Absage auf die Unsicherheiten und Sorgen der Beteiligten zurückzuführen sei – und nicht auf eine konkrete Bedrohungslage.
Hintergrund: Drohungen in sozialen Netzwerken
Im Vorfeld hatten Islamisten in sozialen Medien zu Anschlägen in Deutschland und explizit in Nürnberg aufgerufen. Diese Drohungen wurden bei einer Krisensitzung zwischen Stadtverwaltung, Polizei und Veranstaltern diskutiert. Trotz intensiver Prüfung durch die Sicherheitsbehörden wurde jedoch keine spezifische Gefahr festgestellt.
Polizei: „Erhöhte abstrakte Gefahr“
Die Polizei stellt klar, dass keine neuen Erkenntnisse vorliegen, die eine unmittelbare Bedrohung für die Veranstaltung belegen würden. Es handele sich um eine „erhöhte abstrakte Gefahr“, die für Großveranstaltungen generell gelte. Ziel solcher Drohungen sei es, Verunsicherung in der Bevölkerung zu stiften.
Sonntagsumzug findet statt – Alternative für Kinder geplant
Obwohl der Kinder-Faschingszug nicht stattfinden wird, bleibt der große Faschingsumzug am Sonntagnachmittag in der Nürnberger Innenstadt bestehen. Als kleine Entschädigung für die Kinder verteilt das Jugendamt „FaschingsCarePakete“ mit Krapfen und Kinderpunsch an die betroffenen Einrichtungen.
Veranstaltungsabsagen als neues Normal?
Die Absage des Umzugs wirft erneut die Frage auf, inwieweit Bedrohungen aus dem Netz das gesellschaftliche Leben beeinflussen. Sicherheitsexperten warnen vor der Gefahr, dass durch wiederholte Absagen von Veranstaltungen genau das Ziel erreicht wird, das extremistische Gruppen verfolgen: Angst und Verunsicherung zu verbreiten.
Ob die Entscheidung, den Umzug abzusagen, angemessen war, bleibt umstritten. Fest steht jedoch, dass Sicherheit und das Wohl der Kinder an erster Stelle stehen.
- Stadt Nürnberg