Rohölpreis im freien Fall – doch an der Zapfsäule bleibt’s teuer

Wenn der Ölpreis fällt – und Tanken trotzdem teuer bleibt
Kennen Sie das Gefühl? Sie fahren zur Tankstelle, der Blick wandert zur Preistafel – und plötzlich ist sie wieder da, diese leise Wut im Bauch: Der Rohölpreis rauscht in den Keller, doch an der Zapfsäule spürt man davon kaum etwas. Wie kann das sein?
In den letzten Wochen hat sich der internationale Ölmarkt dramatisch bewegt. Der Preis für ein Barrel Rohöl ist von 75 auf 63 US-Dollar gesunken, an manchen Tagen sogar noch tiefer – so niedrig wie seit vier Jahren nicht mehr. Auslöser: Ein drohender Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie eine wachsende Überproduktion der Ölförderländer. Doch trotz dieser Entwicklung bleiben die Spritpreise in Deutschland beinahe trotzig stabil.
ADAC schlägt Alarm: „Preissenkung muss beim Verbraucher ankommen!“
Laut dem ADAC ist der Rückgang der Spritpreise schlicht unzureichend. Super E10 ist im bundesweiten Schnitt nur um 1,4 Cent auf 1,689 Euro gefallen, Diesel sank sogar nur um 1,1 Cent auf 1,591 Euro. Für den Verkehrsclub ein klares Signal: Die Mineralölkonzerne handeln nicht transparent genug – und sie handeln nicht im Sinne der Autofahrer.
Und tatsächlich: Während der Rohstoff günstiger wird, profitieren die Konzerne gleich doppelt. Denn auch der Euro hat zugelegt und liegt nun bei rund 1,10 US-Dollar – das macht den Einkauf von Öl auf dem Weltmarkt noch günstiger. Warum also diese Zurückhaltung beim Preis?
Wer sind die teuersten Tankstellen in Deutschland?
Ein genauer Blick auf die Marktstrukturen verrät mehr. Eine aktuelle Auswertung von mehr-tanken.de zeigt: Markentankstellen wie Aral und Shell dominieren das obere Preissegment. Aral belegte in jedem Monat des letzten Jahres einen Platz unter den teuersten Anbietern – dreimal sogar die absolute Spitze. Shell liegt nur knapp dahinter.
Auch Gulf gehört regelmäßig zu den hochpreisigen Marken. Doch es gibt Alternativen: Die Kette ED wurde in zwölf Monaten immer wieder als günstigste Marke ausgezeichnet, gefolgt von Globus mit zehn Top-Platzierungen im Preiskampf.
Preisvergleich lohnt sich – mehr denn je
Was bedeutet das für uns alle? Wer heute tankt, sollte nicht nur auf die Tanknadel, sondern auch aufs Logo achten. Kleine Marken sind oft deutlich günstiger – und wer bewusst wählt, spart bares Geld. Denn es ist nicht allein der Weltmarkt, der den Preis bestimmt. Es sind Entscheidungen auf Unternehmensebene – und unsere Konsumentscheidungen.
Wir zahlen den Preis – aber wofür?
Obwohl die Rahmenbedingungen für günstiges Tanken so gut sind wie lange nicht, profitieren die Autofahrer kaum davon. Der ADAC bringt es auf den Punkt: Es fehlt an fairer Weitergabe der Preisvorteile. Und solange das so bleibt, wird der Gang zur Zapfsäule für viele zum Frustmoment.
👉 Was meinst du? Spürst du die Preisunterschiede?
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- ADAC-Pressemitteilung vom 9.4.2025