ÖPNV-Streik am Freitag: Stillstand in sechs Bundesländern

Nahverkehr im Stillstand: Verdi-Warnstreik trifft Millionen Pendler in sechs Bundesländern
Am Freitag wird der öffentliche Personennahverkehr (kurz: ÖPNV) in sechs Bundesländern nahezu komplett lahmgelegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die dortigen Beschäftigten zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Hintergrund ist der festgefahrene Tarifkonflikt mit den Arbeitgebern des Bundes und der Kommunen. Millionen Fahrgäste müssen sich auf erhebliche Einschränkungen einstellen, da Busse und Bahnen vielerorts nicht fahren werden.
Welche Regionen sind betroffen?
Der Streik trifft sechs Bundesländer besonders hart:
- Baden-Württemberg
- Bremen
- Hessen
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
Die Warnstreiks beginnen mit Betriebsbeginn und dauern bis zum Betriebsende an. Besonders große Auswirkungen sind in städtischen Ballungsräumen zu erwarten, in denen der ÖPNV eine zentrale Rolle für Pendler und Schüler spielt.
Hintergrund: Eskalation im Tarifstreit
Die zweite Verhandlungsrunde zwischen Verdi und den Arbeitgebern endete am Dienstag ohne Ergebnis. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Die Arbeitgeberseite hat bislang kein Angebot vorgelegt, was bei Verdi auf massive Kritik stößt.
Christine Behle, stellvertretende Verdi-Vorsitzende, betont die problematische Lage der ÖPNV-Beschäftigten: „Es gibt viel zu wenig Personal, sodass die Arbeitsverdichtung ständig zunimmt.“ Die Gewerkschaft sieht die Arbeitsbedingungen in der Branche als unzumutbar an und fordert nachhaltige Verbesserungen.
Folgen für Millionen Fahrgäste
Der Streik wird massive Auswirkungen auf Pendler, Schüler und Berufstätige haben. Besonders in den Großstädten werden zahlreiche Menschen auf alternative Verkehrsmittel wie Fahrräder, Taxis oder private Fahrgemeinschaften angewiesen sein. Auch der Straßenverkehr dürfte erheblich belastet werden, da viele auf das Auto umsteigen werden.
Weitere Streiks in Berlin
Auch in der Hauptstadt Berlin wird der ÖPNV in den nächsten Tagen bestreikt. Die Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben bereits Streikaufrufe für Donnerstag und Freitag erhalten. Fahrgäste in Berlin sollten sich daher auf erhebliche Störungen im Nahverkehr einstellen.
Wie geht es weiter?
Die nächste Verhandlungsrunde ist vom 14. bis 16. März in Potsdam angesetzt. Ob die Arbeitgeber dann ein Angebot vorlegen, bleibt abzuwarten. Sollte keine Einigung erzielt werden, sind weitere Streiks im öffentlichen Dienst nicht ausgeschlossen.
Was können Fahrgäste tun?
Da mit erheblichen Einschränkungen im Nahverkehr zu rechnen ist, empfiehlt es sich, frühzeitig nach Alternativen zu suchen:
- Fahrgemeinschaften bilden: Mit Kollegen oder Nachbarn gemeinsam fahren.
- Fahrrad oder E-Scooter nutzen: Gerade für kurze Strecken eine Alternative.
- Homeoffice in Erwägung ziehen: Falls möglich, auf den Arbeitsweg verzichten.
- Taxis oder Mitfahrgelegenheiten nutzen: Ggf. Fahrdienste organisieren.
Harte Fronten, ungewisse Zukunft
Der Verdi-Warnstreik zeigt die verhärteten Fronten im Tarifkonflikt und führt zu massiven Einschränkungen für Millionen Menschen. Ob die nächste Verhandlungsrunde in Potsdam eine Einigung bringt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Sollte keine Lösung gefunden werden, dürften weitere Streiks folgen – mit noch größeren Auswirkungen auf den ÖPNV.
- verdi