Biden patzt schon wieder

Biden patzt schon wieder
Bundesrepublik Weltklasse: Im Schönreden der Verhältnisse

US-Präsident verwechselt Selenskyj mit Putin und macht Trump zu seinem Vize

Washington. In einer Disziplin ist die Bundesrepublik Weltklasse: Im Schönreden der Verhältnisse und im Wegsehen von der Realität. Die neuesten Auswüchse dabei sind atemberaubend – und erinnern an einen alten Witz aus der Sowjetunion: US-Präsident Ronald Reagan und Sowjet-Parteichef Leonid Breschnew machen ein Wettrennen um den Kreml. Reagan gewinnt mit riesigem Vorsprung. Die Schlagzeilen in der Sowjet-Presse: „Breschnew beeindruckender Zweiter bei Wettlauf – Reagan nur Vorletzter!“

Bidens Aussetzer: Gesundheitsprobleme des US-Präsidenten offensichtlich

Jeder, der hinsieht, muss feststellen, dass US-Präsident Joe Biden gesundheitliche Probleme hat. Weltweit, aber vor allem in den USA, herrschte Entsetzen, dass er sich beim NATO-Gipfel wieder Aussetzer erlaubte. Biden verwechselte Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj und erklärte zudem seinen Widersacher Donald Trump zu seinem Vize-Präsidenten. Ein Vorfall, der für Schlagzeilen sorgt – aber nicht bei unseren Qualitätsmedien.

Wie unsere Medien Bidens Fehler verharmlosen

Setzen Sie sich bitte hin, damit es Sie nicht vom Stuhl haut! „Trotz mehrerer verbaler Stolperer wirkte er insgesamt deutlich kraftvoller und konzentrierter als im TV-Duell mit Donald Trump“, heißt es auf Tagesschau.de in einem Bericht von Kerstin Klein. „Biden schlug sich solide“. Ein Namensverdreher sei jedem möglich, so die ARD-Journalistin.

Die ARD spielt Bidens Peinlichkeiten herunter: „Ein Namensverdreher, der jedem passieren kann.“ Doch während Biden seine Verwechslungen und unvollendeten Sätze präsentiert, wird das Ganze als Bagatelle abgetan. „Viele von Bidens Antworten mäanderten minutenlang dahin. Aber auch das wäre vermutlich ebenso wenig ein Thema wie die Namensverdreher, wenn Biden nicht ob seines Alters ohnehin schon unter so großer Beobachtung stünde.“

Relativierung und Hütchenspielertricks

Was die mit Zwangsgebühren finanzierten Kollegen da liefern, sind in meinen Augen Hütchenspielertricks aus der Mottenkiste der Propaganda für Dumme. Der Tagesschau-Beitrag wird unfreiwillig lächerlich, wenn die Autorin schreibt: „Aber so richtig den Faden verloren hat er nicht.“ Das ist in etwa so, wie wenn man einem Autofahrer nach fünf Unfällen innerhalb weniger Minuten anerkennend bescheinigen würde: „Aber so richtig in einen Graben gefahren ist er nicht“.

In gleicher Manier wird weitergemacht: „Trotz mehrerer verbaler Stolperer wirkte er insgesamt deutlich kraftvoller und konzentrierter als im TV-Duell mit Donald Trump.“ Was für eine Posse! Was kommt als Nächstes? Schlagzeilen wie „Biden in Top-Form“, weil er nur in zwei Fettnäpfe tappt statt in fünf wie üblich?

Private Medien und die Relativierung von Bidens Patzern

Aber auch die privaten Medien sind kaum besser. „Neben den beiden Versprechern hat Biden wieder mit tiefem Detailwissen geglänzt“, heißt es im „Focus“. Ein Interviewer im „Focus“ relativiert: „Aber jetzt finden die Beobachter und Konkurrenten natürlich immer irgendeinen Patzer, den man ihm anlasten kann. Übrigens verspricht sich auch Donald Trump immer wieder, nur hat man sich bei ihm daran gewöhnt, während bei Biden aktuell sehr genau hingeschaut wird“, sagt dort Thomas Jäger, Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Köln.

Das Problem hinter dem Phänomen: Genauso wenig, wie man halb schwanger sein kann, kann man halb die Realität verdrängen. Unser polit-medialer Komplex hat es sich zur Gewohnheit gemacht, Bidens Fehler schönzureden, was inzwischen nur noch lächerlich wirkt.

 

PSM.Media- Nachrichtenagentur, Foto: Systembild: Bundesrepublik ist Weltklasse: im Schönreden der Verhältnisse und im Wegsehen von der Realität © Fotoshooting.vip