Zuckerberg bei Trump in Mar-a-Lago
Mark Zuckerberg trifft Donald Trump: Faktenchecks und Vielfalt bei Meta auf dem Prüfstand
Am vergangenen Freitag sorgte eine Nachricht für internationale Schlagzeilen: Mark Zuckerberg, der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Facebook-Muttergesellschaft Meta, soll sich laut Berichten der Nachrichten-Website Semafor mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump in dessen Anwesen Mar-a-Lago getroffen haben. Diese Begegnung wirft zahlreiche Fragen auf – sowohl über die Zukunft der Faktenchecks auf Metas Plattformen als auch über die Ausrichtung des Unternehmens.
Meta stoppt Faktenchecks: Ein Wendepunkt in der digitalen Kommunikation
Bereits Anfang der Woche hatte Meta angekündigt, den Wahrheitsgehalt von Inhalten auf Facebook und Instagram in den USA nicht mehr durch Dritte überprüfen zu lassen. Stattdessen sollen Nutzer falsche oder irreführende Aussagen eigenständig als solche markieren können. Dieses neue System, genannt „Community Notes“, orientiert sich am Ansatz von X (ehemals Twitter), dem Kurznachrichtendienst von Elon Musk.
Kritiker warnen jedoch vor den möglichen Auswirkungen: Das Internationale Faktenchecknetzwerk (IFCN) und die UNO betonen, dass die Abschaffung der Faktenchecks realen Schaden verursachen könne. Besonders in Ländern mit instabilen politischen Verhältnissen könne Desinformation Wahlen beeinflussen, Gewalt auslösen oder sogar zu Völkermord führen. Derzeit sind weltweit über 80 Organisationen im Auftrag von Meta tätig, um Inhalte auf Facebook, Instagram und Whatsapp zu überprüfen.
Joe Biden äußert Kritik: „Die Wahrheit zu sagen ist wichtig“
Der scheidende US-Präsident Joe Biden bezeichnete Metas Entscheidung als „beschämend“. „Die Wahrheit zu sagen ist wichtig“, betonte er vor Reportern im Weißen Haus. Die Abschaffung der Faktenchecks widerspreche den Grundwerten Amerikas, so Biden. Er führte weiter aus, dass die Verbreitung von Desinformation die demokratischen Prozesse des Landes gefährde.
Vielfalt und Inklusion bei Meta: Ein weiterer Kurswechsel
Zusätzlich sorgte eine interne Mitteilung an Metas Mitarbeiter für Aufsehen: Das Unternehmen beendet Programme für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) sowie Initiativen zur Einstellung, Schulung und Auswahl von Lieferanten. Dieser Schritt stieß auf Kritik von Befürwortern einer diversen Unternehmensstruktur, die den Rückschritt als Signal gegen soziale Fortschritte bewerten.
Globale Kritik und Unsicherheit
Mark Zuckerbergs Äußerungen, weltweit gegen „Zensur“ vorgehen zu wollen, stießen international auf Widerstand. Besonders das IFCN hob hervor, dass viele Länder weiterhin stark durch Desinformationskampagnen bedroht seien. Auch innerhalb der USA und Europas wird Metas neue Strategie kontrovers diskutiert, da sie die Verbreitung manipulativer Inhalte begünstigen könnte.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Mark Zuckerbergs Treffen mit Donald Trump und die Neuausrichtung von Meta markieren einen Wendepunkt für das Unternehmen und die digitale Kommunikation insgesamt. Während Befürworter der freien Meinungsäu00dferung die Entscheidung begrüßen, warnen Kritiker vor den möglichen Konsequenzen für die Gesellschaft. Die Welt wird genau beobachten, wie sich diese Entwicklungen in den kommenden Monaten entfalten.
PSM.Mediengruppe mit APA, Foto: Meta-CEO Mark Zuckerberg © AP