Hamburg: Eurowings-Maschine auf Kollisionskurs mit Emirates-Jet

Beinahe-Kollision in Barcelona: Eurowings-Flug aus Hamburg entgeht nur knapp einer Katastrophe
Es hätte eine Tragödie werden können – doch dank modernster Technik und dem schnellen Handeln der Piloten blieb es bei einem Schreckmoment: Eine Eurowings-Maschine aus Hamburg geriet beim Landeanflug auf den Flughafen Barcelona gefährlich nahe an eine Boeing 777-200 von Emirates. Wie aus einem Bericht der spanischen Flugunfallbehörde CIAIAC hervorgeht, trennten die beiden Flugzeuge lediglich 60 Meter in der Höhe und 1,1 Kilometer in der horizontalen Distanz. Ein Abstand, der in der Luftfahrt besorgniserregend gering ist.
Was war passiert?
Es war ein Routineflug, wie ihn Eurowings täglich absolviert: Am besagten Januartag befand sich der Airbus A319 mit 87 Passagieren an Bord auf dem letzten Abschnitt seines Flugs nach Barcelona, als die Situation plötzlich brenzlig wurde. Die Fluglotsen am Boden hatten kurzfristig die Landereihenfolge geändert und der schwereren Emirates-Maschine Vorrang eingeräumt. Ein folgenschwerer Fehler, wie sich herausstellte.
Denn während sich die beiden Jets dem Flughafen näherten, gerieten sie in eine Konstellation, die hochriskant war. Erst das Kollisionswarnsystem TCAS, das in beiden Cockpits Alarm schlug, bewahrte die Maschinen vor einer möglichen Kollision. Die Piloten reagierten geistesgegenwärtig: Sie folgten den Anweisungen des Systems, führten Ausweichmanöver durch – und verhinderten so das Schlimmste.
Ein Fehler mit System?
Nach der Untersuchung der CIAIAC steht fest: Der Vorfall war nicht allein eine Verkettung unglücklicher Umstände, sondern auf eine „fehlerhafte Planung und Durchführung der Anflugsequenz“ zurückzuführen. Besonders brisant: Genau in diesem Moment fand ein Personalwechsel in gleich zwei Kontrollsektoren statt. Ein riskanter Zeitpunkt, um eine so heikle Entscheidung wie die Neuanordnung der Landungen zu treffen. Kommunikationsprobleme zwischen den Lotsen verschärften die Lage zusätzlich.
Das Ergebnis? Zwei Flugzeuge, hunderte Menschenleben – und eine Situation, die nur dank Technologie und Erfahrung der Crews glimpflich ausging.
Lehren aus dem Beinahe-Unglück
Solche Zwischenfälle verdeutlichen, wie essenziell präzise Koordination und fehlerfreie Kommunikation in der Luftfahrt sind. Die spanische Behörde empfiehlt nun umfassendere Schulungen für Fluglotsen und neue Regeln für Personalwechsel, um solche Gefahren künftig zu minimieren.
Für die Passagiere des Eurowings-Flugs bleibt die Erfahrung ein beunruhigendes Kapitel – doch auch ein Beweis dafür, wie entscheidend moderne Sicherheitssysteme und schnelle Reaktionen in der Luftfahrt sind. Denn am Ende bleibt eine zentrale Frage: Wie viele solcher Vorfälle passieren weltweit, ohne dass wir es erfahren?
- avherald.com