Gartengerätefirma Remarc steht vor dem Aus

Remarc: Traditionsreicher Gartengerätehersteller in der Krise – Ist die Rettung noch möglich?
Es klingt wie ein bitterer Schnitt ins frische Grün: Die niedersächsische Remarc GmbH, ein etablierter Hersteller von Gartengeräten, hat am 1. März 2025 Insolvenz angemeldet. Doch anders als das welke Laub im Herbst, das unaufhaltsam zu Boden fällt, will das Unternehmen nicht kampflos aufgeben. Trotz finanzieller Schieflage soll der Geschäftsbetrieb zunächst weiterlaufen. Kann sich Remarc aus dieser schwierigen Lage noch einmal befreien? Oder ist der traditionsreiche Hersteller bereits dem Untergang geweiht?
Ein Unternehmen im Überlebenskampf
Seit Jahren steht Remarc für leistungsstarke Gartentechnik – von robusten Rasenmähern bis hin zu spezialisierten Kommunalgeräten. Doch genau dieses Kerngeschäft ist nun ins Wanken geraten. Der Grund: eine schwache Auftragslage, die das Unternehmen finanziell ausgezehrt hat. Die 90 Mitarbeiter am Standort Uplengen-Jübberde in Ostfriesland stehen nun vor einer ungewissen Zukunft.
Bereits im Sommer 2024 kursierten Gerüchte über eine drohende Insolvenz. Damals versuchte Vertriebsleiter Jörg Kollecker noch, Zuversicht zu verbreiten. In einem Interview mit motorist-online.de im vergangenen Oktober sprach er von einer angespannten, aber nicht aussichtslosen Situation. Eine zugesagte Kreditlinie hatte sich verzögert, der Absatz im Fachhandel lief schleppend – doch eine gute Auftragslage ließ noch auf Besserung hoffen.
Der Weg in die Insolvenz – und mögliche Chancen
Diese Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Am 28. Februar 2025 reichte Remarc den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Leer ein, am 4. März wurde er bewilligt. Besonders drastisch: Die Februargehälter konnten nicht mehr gezahlt werden – ein klares Alarmsignal. Nun liegt das Schicksal des Unternehmens in den Händen des Insolvenzverwalters Dr. Hamer von Valtier. Gemeinsam mit der Geschäftsführung soll er eine Lösung erarbeiten, um Remarc entweder zu sanieren oder einen geeigneten Investor zu finden.
Trotz der existenziellen Krise gibt sich das Unternehmen nach außen hin kämpferisch. Man setze auf die Elektrifizierung des Sortiments, neue Fertigungshallen und positive Signale aus der Branche. Doch kann das reichen? Denn die Konkurrenz schläft nicht – große Gartengerätehersteller haben längst auf innovative Technologien und smarte Lösungen umgestellt.
Zwischen Hoffen und Bangen: Was kommt als Nächstes?
Die Insolvenz von Remarc zeigt einmal mehr, wie schnell selbst etablierte Unternehmen ins Straucheln geraten können, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht mehr stimmen. Doch bedeutet das unausweichlich das Aus? Nicht unbedingt. Erfolgreiche Sanierungsfälle in der Branche zeigen, dass mit einem strategischen Kurswechsel und einem soliden Finanzkonzept eine zweite Chance möglich ist.
Wie es mit Remarc weitergeht, bleibt abzuwarten. Entscheidend wird sein, ob Investoren Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens haben – und ob die versprochene Neuausrichtung in der Praxis wirklich trägt. Für die Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner bleibt es eine Zeit des Hoffens und Bangens.
Eins ist sicher: Der Markt für Gartentechnik ist hart umkämpft. Nur wer Innovation mit wirtschaftlicher Stabilität verbindet, kann langfristig bestehen. Bleibt zu hoffen, dass Remarc diese Gratwanderung meistert – und nicht endgültig von der Bildfläche verschwindet.
- motorist-online.de