Trump & Vance uneins: US-Frust über Putins Forderungen wächst

Trump & Vance uneins: US-Frust über Putins Forderungen wächst
Trump & Vance uneins © Presse Online GmbH

Wachsende Zweifel: Hat Putin das Weiße Haus überreizt?

Manchmal genügen wenige Worte, um ein politisches Beben auszulösen. „Ich denke, sie verlangen zu viel“, sagte US-Vizepräsident J. D. Vance über Russlands Position im Ukraine-Krieg – und traf damit einen empfindlichen Nerv in der amerikanischen Außenpolitik. Der Satz fiel im Gespräch mit Wolfgang Ischinger, Ex-Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, und hallt nun durch die Flure der Macht in Washington.

Frust über Moskaus Forderungskatalog

Die diplomatischen Drähte zwischen dem Weißen Haus und dem Kreml laufen heiß – und gleichzeitig leer. Laut Vance bemüht sich die US-Regierung zwar weiter um direkte Gespräche zwischen Kiew und Moskau, doch der Ton wird schärfer. Washington sei bereit, die Verhandlungen notfalls abzubrechen, sollte Moskau nicht einlenken.

Putins Regime stelle aktuell eine Reihe von Forderungen, so Vance. Forderungen, die aus US-Sicht jede Annäherung konterkarieren. Ein Frieden? Ja, möglich. Aber nicht zu jedem Preis. Die Geduld der US-Administration scheint erschöpft – was bisher hinter verschlossenen Türen besprochen wurde, kommt nun an die Öffentlichkeit.

Trumps Reaktion: Ahnungslos – oder inszeniert?

Als Reporter Donald Trump später mit Vances Aussagen konfrontierten, reagierte der Präsident zunächst überrascht: „Wann hat er das gesagt?“ – „Heute Morgen“, antwortete die Journalistin. Trumps Replik: „Das könnte schon sein, dass er recht hat.“ Ein typisches Trump-Manöver? Spontan, taktisch vage, aber mit einem Hauch Zustimmung. Vance, so Trump, wisse „vielleicht einige Dinge“, während er selbst mit anderen Themen beschäftigt gewesen sei.

Doch dann wird auch Trump deutlicher: „Ich bin nicht glücklich darüber.“ Über den Verlauf der Gespräche. Über Putins Taktik. Über die Blockaden, die sich immer mehr verhärten.

Hinter den Kulissen rumort es

Auch andere Mitglieder der US-Regierung teilen die wachsende Frustration. Außenminister Marco Rubio gilt als zunehmend ungeduldig. Trumps Sondergesandter Steve Witkoff hat bereits vier Mal mit Putin persönlich gesprochen – ohne nennenswertes Ergebnis. Aus Sicht der Amerikaner scheint der russische Präsident weiter auf Zeit zu spielen. Kompromissbereitschaft? Fehlanzeige.

Wohin steuert die US-Außenpolitik?

Ist dies der Anfang eines Kurswechsels? Oder ein letztes Warnsignal an Moskau, die Gesprächsbereitschaft nicht zu überreizen? Eines ist klar: Das politische Klima wird frostiger. Rhetorische Kälte zieht auf – nicht nur zwischen Washington und Moskau, sondern auch innerhalb der US-Führung.

Vielleicht erleben wir gerade eine diplomatische Zeitenwende. Vielleicht ist es nur ein weiterer Akt im zähen Ringen um Einfluss und Macht. Doch die Geduld der USA scheint dünn zu werden. Und das Echo auf Vances Worte? Könnte größer sein, als es auf den ersten Blick wirkt.

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Verwendete Quellen
  • theguardian.com

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