Trump, Epstein & der Andrew-Skandal
Donald Trump, Jeffrey Epstein und der Fall Prinz Andrew: Ein Stück globaler Vertrauenskrise
Donald Trump zeigt Mitgefühl und steht selbst wieder im Fokus. Während der frühere US-Präsident öffentlich Anteilnahme für Prinz Andrew bekundet, holen ihn alte Verbindungen zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ein. Ein Skandal, der von Großbritannien bis Washington reicht.
König Charles entzieht Andrew alle Titel
Der britische Monarch Charles III. hat seinem Bruder Prinz Andrew sämtliche verbliebenen royalen und militärischen Titel entzogen.
Der Schritt folgte auf die posthume Veröffentlichung der Memoiren von Virginia Giuffre, der Hauptanklägerin in der Epstein-Affäre. In dem Buch, erschienen kurz nach ihrem Tod im April, schildert sie erneut Details des mutmaßlichen Missbrauchs durch Epstein und dessen Umfeld. Auch Verteidigungsminister John Healey bestätigte, Andrew verliere seinen letzten militärischen Rang er dürfe sich nicht länger Vize-Admiral nennen.
Ein globales Netzwerk aus Macht und Schweigen
Der Epstein-Fall ist längst mehr als ein Einzelskandal. Er offenbart ein Geflecht aus Reichtum, Einfluss und Schweigen – von der Wall Street bis zum Buckingham Palace.
Epstein, der 2019 tot in seiner Zelle gefunden wurde, soll über Jahre Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht und an einflussreiche Männer vermittelt haben. Darunter Prinz Andrew und laut Flugprotokollen auch Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. Virginia Giuffre hatte Andrew 2021 verklagt. Er bestritt die Vorwürfe, zahlte aber außergerichtlich mehrere Millionen Dollar, woraufhin sie ihre Zivilklage fallen ließ.
Trumps frühere Nähe zu Epstein
Donald Trump und Jeffrey Epstein kannten sich seit den 1990er-Jahren. Beide waren Teil derselben New-Yorker High-Society-Szene. In einem Interview von 2002 sagte Trump über Epstein:
„Er ist ein formidabler Kerl. Es macht Spaß, mit ihm zusammen zu sein. Er mag schöne Frauen genauso wie ich viele davon sind eher auf der jüngeren Seite.“
Später erklärte Trump, den Kontakt abgebrochen zu haben, nachdem Epstein „nicht mehr in Ordnung“ gewesen sei. Doch Dokumente und Augenzeugenberichte deuten darauf hin, dass sie bis Mitte der 2000er Jahre regelmäßig verkehrten – gesellschaftlich wie geschäftlich
Trumps Reaktion Mitgefühl oder Ablenkung?
Nach der Entscheidung von König Charles sagte Trump am Sonntag an Bord der Air Force One:
„Es ist schrecklich, was dieser Familie widerfahren ist. … Die Familie tut mir leid.“
Mit diesem Statement zeigt Trump Empathie zugleich wirkt es wie ein rhetorischer Schachzug. Denn während er Mitleid mit dem Königshaus äußert, rückt seine eigene Epstein-Vergangenheit wieder ins Licht.
Als ein Reporter ihn im Juli erneut auf Epstein ansprach, entgegnete Trump ungehalten:
„Redet ihr immer noch über diesen Typen, diesen Widerling? Das ist unglaublich.“
Er forderte, die Medien sollten lieber über seine politischen Erfolge berichten etwa in der Zoll- und Handelspolitik.
Politische Brisanz Forderungen nach Transparenz
In den USA wächst der Druck, die kompletten Gerichtsunterlagen zur Epstein-Affäre freizugeben. Sowohl Demokraten als auch Teile der Republikaner fordern vollständige Transparenz.
Bislang tauchte Trumps Name in mehreren Dokumenten auf, ein strafrechtliches Fehlverhalten wurde ihm jedoch nicht nachgewiesen. Kritiker werfen ihm dennoch vor, als Präsident nicht ausreichend zur Aufklärung beigetragen zu haben.
Für Trump, der 2026 erneut kandidieren könnte, bleibt der Skandal ein Risiko: Die Öffentlichkeit verzeiht vieles aber nicht das Gefühl, getäuscht worden zu sein.
Fazit
Der Epstein-Skandal bleibt ein globaler Lackmustest für Verantwortung und Transparenz. Während König Charles Konsequenzen zieht, versucht Donald Trump, Distanz zu wahren doch die Schatten seiner Vergangenheit sind noch nicht verblasst.
Am Ende geht es nicht nur um Schuld oder Unschuld, sondern um Glaubwürdigkeit – in Monarchie wie Politik.
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FAQ
Was wurde Prinz Andrew vorgeworfen?
Andrew soll durch Jeffrey Epstein mit minderjährigen Mädchen in Kontakt gekommen sein. Er bestreitet die Anschuldigungen, zahlte aber außergerichtlich an Virginia Giuffre.
Wie eng war Trumps Verhältnis zu Epstein?
Nachweislich kannten sich beide über Jahre. 2002 lobte Trump Epstein öffentlich, später distanzierte er sich. Belege für strafbares Verhalten Trumps gibt es nicht.
Warum ist der Fall politisch brisant?
Weil er Fragen nach Macht, Moral und öffentlicher Verantwortung aufwirft und zeigt, wie eng Politik, Reichtum und Einfluss verflochten sind.
Welche Lehre zieht die Öffentlichkeit?
Dass Transparenz und Kontrolle auch bei den Mächtigen unverzichtbar bleiben. Schweigen schützt keine Institution weder Paläste noch Präsidenten.
Quellenliste:
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Al Jazeera: Bericht über den Titelentzug von Prinz Andrew durch König Charles III.
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1News Neuseeland: Stellungnahme des britischen Verteidigungsministers John Healey zum Verlust des militärischen Rangs von Andrew.
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Associated Press (AP): Berichte über die Veröffentlichung der Memoiren von Virginia Giuffre und deren Bedeutung für den Fall.
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PBS NewsHour: Analyse der bekannten Beziehungen zwischen Donald Trump und Jeffrey Epstein.
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Newsweek: Archiviertes Zitat Trumps aus dem Jahr 2002 über Epstein.
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The Washington Post: Hintergrundartikel zu den politischen Folgen der Epstein-Affäre für Trump.
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Roll Call: Bericht über US-Parlamentsdebatten zur Freigabe von Epstein-Akten.
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The Independent: Zusammenfassung öffentlicher Reaktionen auf neue Epstein-Dokumente und Trumps Aussagen.
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Wikipedia (en): Übersichtsdossier „Relationship of Donald Trump and Jeffrey Epstein“ zur Chronologie der Ereignisse.