Trump in Schweigegeldprozess schuldig gesprochen

Trump in Schweigegeldprozess schuldig gesprochen
Donald Trump vor Gericht

Donald Trump wegen Schweigegeldzahlungen verurteilt: Historisches Urteil im US-Wahlkampf

New York. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump wurde im Schweigegeldprozess schuldig gesprochen. Die Jury in New York entschied am Donnerstag in allen 34 Anklagepunkten gegen Trump, was eine historische Premiere in der amerikanischen Geschichte darstellt. Das Strafmaß wird am 11. Juli verkündet. Es ist das erste Mal, dass ein Ex-Präsident wegen einer Straftat verurteilt wurde.

Trump droht Freiheitsstrafe oder Geldstrafe

Trump könnte eine mehrjährige Freiheitsstrafe, möglicherweise auf Bewährung, oder eine Geldstrafe erwarten. Unabhängig von der Strafe bleibt ihm die Möglichkeit, Berufung einzulegen, und er könnte trotz einer rechtskräftigen Verurteilung an der Präsidentschaftswahl im November teilnehmen. Trump bezeichnete das Urteil als „Schande“ und den Prozess als „Farce“. Sein Anwalt kündigte an, nach Verkündung des Strafmaßes schnellstmöglich Berufung einzulegen.

Politische Reaktionen und Auswirkungen

Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, nannte das Urteil „falsch“ und „gefährlich“. Er sprach von einer „politischen Übung“ und betonte, dass die Demokraten versuchten, abweichende Meinungen zu unterdrücken und ihre politischen Gegner zu vernichten. Johnson ist zuversichtlich, dass Trump gegen das Urteil klagen und siegen wird.

Im Gegensatz dazu begrüßte Michael Cohen, Trumps ehemaliger Anwalt und Schlüsselzeuge der Anklage, das Urteil. Er sprach von einem „wichtigen Tag“ für die Rechtsstaatlichkeit und betonte die Bedeutung der Wahrheit. Cohen hatte ausgesagt, dass das Schweigegeld mit Trumps Einverständnis gezahlt wurde und der Betrag vom Trump-Konzern als Anwaltskosten getarnt zurückerstattet wurde.

Trumps Präsidentschaftskandidatur trotz Verurteilung

Das Wahlkampfteam von Präsident Joe Biden bezeichnete Trump als „verurteilten Straftäter“ und betonte, dass niemand über dem Gesetz stehe. Sie betonten, dass Trump immer geglaubt habe, keine Konsequenzen für seine Taten befürchten zu müssen. Dennoch bleibt Trump der führende Kandidat der Republikaner für die Präsidentschaftswahl.

Hintergrund und Bedeutung des Prozesses

Die Staatsanwaltschaft warf Trump vor, durch die Zahlung von 130.000 Dollar Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels seine Chancen bei der Präsidentschaftswahl 2016 verbessern zu wollen. Der Geldfluss wurde unrechtmäßig verbucht, was zu 34 Anklagepunkten wegen illegaler Wahlkampffinanzierung führte. Obwohl die Zahlung selbst nicht illegal war, soll Trump Unterlagen manipuliert haben, um den wahren Grund der Transaktion zu verschleiern.

Auswirkungen auf den Wahlkampf

Der Prozess hat den aktuellen Wahlkampf in den USA stark beeinflusst. Trump nutzt das Urteil, um seine Anhänger zu mobilisieren und sich als Opfer einer politisch motivierten Justiz darzustellen. Gleichzeitig könnten viele Wähler die Verurteilung als Schande ansehen. Präsident Biden hingegen scheint bisher nicht von der Prozessserie gegen seinen Herausforderer zu profitieren. Neueste Umfragen deuten darauf hin, dass das Urteil wenig Einfluss auf die Wahlentscheidung der Amerikaner haben könnte.

Mediales Interesse und Sicherheitsvorkehrungen

Der Prozess fand unter beispiellosem medialem Interesse und strengen Sicherheitsvorkehrungen in Downtown Manhattan statt. US-Medien berichteten aus dem Gerichtssaal im Minutentakt, obwohl keine TV-Aufnahmen erlaubt waren. Trump nutzte den Medienrummel für seinen Wahlkampf und verwandelte den Prozess in einen Loyalitätstest für seine Anhänger. Neben prominenten Republikanern kamen auch Trumps Kinder Eric, Donald Junior und Tiffany zum Gericht. Auffallend war die Abwesenheit von Tochter Ivanka und Ehefrau Melania, die ihre öffentliche Unterstützung verweigerte.

 

PSM.Media- Nachrichtenagentur mit APA, Foto: Ex-Präsident auf der Anklagebank: Donald Trump (M.) mit seinem Verteidigerteam in einem Gerichtssaal in Manhattan © Screenshot