Bundestagswahl 2025 – Wahl-O-Mat vs Wahl-Kompass

Wahlentscheidungshilfen für die Bundestagswahl 2025: Diese Tools unterstützen Unentschlossene
Berlin. Viele Wählerinnen und Wähler sind noch unentschlossen, wen sie am 23. Februar 2025 wählen sollen. In einem Wahlkampf, der von Debatten über Klimaschutz, Steuern, Mobilität und Migration geprägt ist, fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Digitale Wahlentscheidungshilfen wie der Wahl-O-Mat oder der Wahl-Kompass können dabei unterstützen. Welche Tools sich besonders eignen, erklären wir hier.
Der Wahl-O-Mat: Klassiker der politischen Orientierung
Eines der bekanntesten Tools ist der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung. Er bietet Nutzern die Möglichkeit, ihre Meinung zu verschiedenen politischen Thesen mit „Stimme zu“, „Stimme nicht zu“ oder „Neutral“ abzugeben. Themen, die besonders wichtig erscheinen, können priorisiert werden. Am Ende erfolgt eine Auswertung, die anzeigt, mit welcher Partei die eigenen Positionen am meisten übereinstimmen. Ab dem 6. Februar 2025 ist der Wahl-O-Mat online und als App verfügbar.
Alternativen zum Wahl-O-Mat
Neben dem Wahl-O-Mat gibt es weitere Entscheidungshilfen, die teilweise mit anderen Methoden arbeiten:
- Wahl-Kompass
Entwickelt von der Universität Münster, basiert dieses Tool auf einem zweidimensionalen Modell: Eine Achse unterscheidet zwischen progressiv-ökologischen und konservativ-traditionellen Positionen, die andere zwischen Umverteilung und Eigenverantwortung. Nutzer beantworten 30 Thesen und erhalten eine individuelle politische Verortung sowie ein Ranking der Übereinstimmungen mit den Parteien. - WahlSwiper
Dieses Tool funktioniert ähnlich wie die Dating-App Tinder: Nutzer können Thesen per Wischbewegung beantworten. Eine neutrale Antwortmöglichkeit gibt es nicht. Entwickelt wurde WahlSwiper von der Agentur Movact in Kooperation mit der Universität Freiburg. Die Anwendung ist als App und im Browser verfügbar. - Wahltest
Hier beantworten Nutzer 25 Fragen und können deren Bedeutung unterschiedlich gewichten. Die Ergebnisse zeigen, welche Parteien den eigenen Ansichten am nächsten stehen. Wahltest startet am 17. Januar 2025.
KI-gestützte Entscheidungshilfen: Die Zukunft der Wahlberatung?
Das Lesen aller Wahlprogramme kann sehr zeitaufwändig sein. Hier könnte künstliche Intelligenz (KI) helfen: KI-gestützte Tools analysieren Parteiprogramme in Sekunden, fassen Inhalte zusammen und beantworten individuelle Fragen. Während der Wahl-O-Mat und ähnliche Tools feste Fragenkataloge haben, bieten KI-Chatbots die Möglichkeit, gezielt nach politischen Themen zu suchen. Allerdings befinden sich diese Anwendungen noch in der Entwicklung und werden erst in Zukunft eine größere Rolle spielen.
Welche Wahlhilfe ist die beste?
Alle vorgestellten Tools bieten eine wertvolle Orientierungshilfe, unterscheiden sich jedoch in ihrer Methodik. Während der Wahl-O-Mat eine bewährte Standardlösung ist, setzen Wahl-Kompass und WahlSwiper auf differenzierte Modelle. Wer sich intensiver mit den Parteien und ihren Programmen auseinandersetzen möchte, sollte verschiedene Tools kombinieren. Letztlich ersetzen sie jedoch nicht die eigene Recherche und das Lesen der Wahlprogramme, sondern bieten eine erste Orientierung für Unentschlossene.
- Eigene Recherche