Union verliert in Umfrage

Mehrheit der Deutschen unterstützt Unionsvorschläge zur Migrationspolitik – doch die Partei verliert leicht an Zuspruch
Berlin. Die aktuelle Debatte um die Migrationspolitik sorgt weiterhin für Kontroversen – doch was denkt die Bevölkerung wirklich? Eine neue Umfrage des ZDF-„Politbarometers“ zeigt: Die Mehrheit der Deutschen steht den Vorschlägen der Union in der Migrationspolitik inhaltlich positiv gegenüber. Dennoch verliert die Partei leicht an Zustimmung.
Politische Stimmung: CDU/CSU fällt, AfD stabil
Laut der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen kommt die CDU/CSU aktuell auf 29 Prozent (-1 Prozentpunkt), während die AfD mit 21 Prozent auf Platz zwei verharrt. Die SPD bleibt stabil bei 15 Prozent, ebenso die Grünen mit 14 Prozent. Die Linkspartei kämpft mit fünf Prozent weiterhin um den Wiedereinzug in den Bundestag, während FDP und BSW jeweils bei vier Prozent stagnieren. Acht Prozent der Befragten würden sich für sonstige Parteien entscheiden.
Kanzlerfrage: Merz vor Habeck und Scholz verbessert sich
In der Frage nach der Kanzlerpräferenz bleibt CDU-Chef Friedrich Merz mit 30 Prozent an der Spitze, verliert jedoch einen Punkt. Grünen-Kandidat Robert Habeck folgt mit 24 Prozent (-1 Prozentpunkt). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hingegen kann sich um vier Punkte auf 20 Prozent verbessern. AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel verliert zwei Punkte und landet bei 13 Prozent.
Interessant ist der direkte Vergleich: In einer reinen Zweierwahl zwischen Friedrich Merz und Olaf Scholz wären beide mit jeweils 45 Prozent gleichauf. Gegen Habeck führt Merz mit 47 zu 41 Prozent.
Migrationspolitik: Klare Mehrheiten für strengere Regeln
Trotz der parteipolitischen Schwankungen sind die Meinungen zu migrationspolitischen Fragen deutlich:
- 63 Prozent der Deutschen unterstützen die Forderung von Friedrich Merz nach Zurückweisung von Schutzsuchenden an den Grenzen.
- 56 Prozent befürworten dauerhafte Kontrollen an allen deutschen Grenzen.
- Die Meinungen zur Inhaftierung von vollziehbar ausreisepflichtigen Personen sind gespalten: 47 Prozent stimmen zu, 47 Prozent lehnen dies ab.
Gesellschaftliche Prioritäten: Migration rückt in den Hintergrund
Die Umfrage zeigt auch eine Verschiebung in der Wahrnehmung der wichtigsten politischen Themen. Die meistgenannten Prioritäten der Wählerinnen und Wähler sind:
- Frieden und Sicherheit (48 Prozent)
- Wirtschaft (41 Prozent)
- Soziale Gerechtigkeit (40 Prozent)
- Migration und Asyl spielen mit 27 Prozent nur noch eine untergeordnete Rolle, hinter Klimaschutz (23 Prozent) und Renten/Alterssicherung (21 Prozent).
Bewertung der AfD: Geteilte Meinungen zur Zusammenarbeit
Ein brisantes Thema bleibt die Zustimmung der AfD zu einem Unionsantrag zur Migrationspolitik. Die Meinungen dazu sind gespalten:
- 47 Prozent befürworten das Vorgehen der Union, eine AfD-Unterstützung in Kauf zu nehmen.
- 47 Prozent lehnen dies strikt ab.
- Gleichzeitig halten 71 Prozent der Deutschen die AfD für eine Gefahr für die Demokratie.
Fazit: Migration bleibt kontrovers, politische Landschaft in Bewegung
Die Umfrage macht deutlich: Während migrationspolitische Verschärfungen auf breite Zustimmung stoßen, bleibt die CDU/CSU unter Druck. Gleichzeitig stabilisiert sich die AfD trotz umstrittener Entscheidungen. Die politische Landschaft bleibt in Bewegung – und die nächsten Wochen dürften weitere Spannung bringen.
- Nachrichtenagentur AFP
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